c't 17/2017
S. 10
Leserforum

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Schön wärs

Editorial: Abschalten, c’t 16/17, S. 3

In jedem Forschungslabor, in jeder Produktionshalle stehen Dutzende Rechner mit Windows XP. Sie umzutauschen ist kostspielig, denn die alte Steuerungssoftware läuft unter Windows 7/8/10 nicht, die neue verursacht Lizenzkosten im vier- bis fünfstelligen Bereich. Und dann unterstützt sie in der Regel nicht die alten Labor- beziehungsweise Produktionsgeräte, deren Preise wiederum im fünf- bis sechsstelligen Bereich pro Gerät liegen. In dem Sinne darf ich den Spieß auch umdrehen und fragen, warum denn Microsoft kein Update für Windows XP mit Unterstützung für das SMB2-Protokoll liefert? Dann hätte ich als IT-Admin endlich die lang ersehnte Möglichkeit, SMB1 abzuschalten.

Boian Soloviov B

Entsetzt

Wie Fake News entstehen und warum sie eine Gefahr darstellen, c’t 16/17, S. 66

Das Lügen-Biotop, Titelthema in c’t 16/17

Mit Entsetzen habe ich heute morgen im Supermarkt das Titelthema Trump-Tagebücher entdeckt. Auch wenn das „nur“ eine Fake-News war, so hatte ich noch die große Hoffnung, dass eine PC-Zeitschrift in der heutigen Zeit ohne irgendwas mit Trump auskommt und sich auf normale PC-Themen konzentriert. Mir reicht das Trump-Bashing in den normalen Medien. Jetzt muss nicht auch die c’t damit aufreißen, um Leser anzuwerben.

Sven Krämer B

Hoffnung

Eure Artikel zum Thema Fake-News sprechen wichtige Punkte an und erklären auch die Hintergründe. Wie gewohnt seid ihr dabei sehr akribisch und stellt Dinge klar und deutlich heraus. Danke! Das Traurige: Damit wird man einen Großteil der „Fake-Gläubigen“ nicht erreichen. Ich meine nicht etwa den Teil, der aus Unwissen Postings ungelesen teilt. Ich meine jenen, der dies in vollem Wissen tut und den Aussagen unüberlegt vertraut. Besonders, wenn sie in sein Weltbild passen.

Der Artikel hat mir auch vor Augen geführt, wie groß der Kampf um echte Fakten und gegen gefühlte Wahrheiten ist. Ob er zu gewinnen ist? Man darf die Hoffnung nicht verlieren.

Patrick Zeier B

Propaganda nachgedruckt

Fake News – die „Haltet den Dieb“-Kampagne der gleichgeschalteten Presse jetzt auch in der c’t. Mit der blonden Haartülle kann man ja auf billige Art die Jahrzehnte unterlassener USA-Kritik und die Jahrzehnte von Steuerungs-News unserer Medien in ein paar Monaten nachholen. Es sind natürlich nicht die Leser, die entdecken, dass sie lange genug beeinflusst wurden, sondern böse Hacker, die die ewig dummen Leser beschwindeln und verführen. Manche dieser Hacker „machen das, um Geld zu verdienen“ – wir wollen aber nicht annehmen, dass die c’t aus dem gleichen Grund die dümmsten Propaganda-News aus dem Wahlkampf von Frau Killary jetzt wieder nachdruckt. Stand c’t nicht mal für Computer und Technik? Dazu will ich informiert werden, Polit-Steuerung finde ich woanders und denken kann ich selbst!

Joachim Ernst B

Buchtipp

Statistische Zerrbilder, c’t 16/17, S. 82

Zu Ihrem sehr gelungenen Artikel würde ich noch Walter Krämers Buch „So lügt man mit Statistik“ als zusätzliche weiterführende Literatur empfehlen.

Marcus Nemes B

Privatsphäre im Auto

Wie BMW Auto und Smartphone weiter vernetzen will, c’t 16/17, S. 14

Ich gehöre zu der vom Autor angesprochenen Generation 60+ und lehne dieses ganze Überwachungs- und Kontrollzeugs im Auto grundsätzlich ab. Es geht niemanden etwas an, wann ich von wo wohin fahre, wie der Fahrersitz steht, ob und wann welche Kommunikation während der Fahrt stattfindet, was in einem möglichen Kalender und im Telefonbuch steht. Wo sind hier die Datenschützer, die sich zum Beispiel über den Staatstrojaner und die Vorratsdatenspeicherung echauffieren und die Gerichte bemühen? Im letzten Jahr ist ein Neukauf im oberen Mittelklassesegment daran gescheitert, dass der Hersteller die Datenübermittlung nicht deaktivieren und ich die Datenübermittlungs- und Verarbeitungsklausel nicht unterschreiben wollte.

Vor allen Dingen frage ich mich, warum man in der heutigen Zeit scheinbar nicht mehr in der Lage ist, ohne ein Smartphone im Auto von A nach B zu fahren. Ist man mittlerweile so alltagsuntauglich geworden, dass ohne dieses Ding nichts mehr funktioniert? Bei einem Mobilfunknetzausfall werden diese Leute dann wohl hilflos durchs Leben stolpern.

Hermann Kleinweg B

Nicht im Kaufrausch

Startschuss für Dolby Vision auf Ultra HD Blu-ray, c’t 16/17, S. 102

Vielleicht fing es früher schon mit voll- oder teilbelegten Scart-Kabeln an, aber der Wirrwarr um Blu-ray und HDMI löst bei mir keinen Kaufrausch, sondern eine Wartehaltung aus. Protokolle, für die nie ein Passthrough von proprietären Features in HDMI vorgesehen war, erinnern an Bastelstunden. Und auch sehr an die Feature-Salami-Taktik der Post-PAL-Fernsehnorm HD: Erst reicht auf jeden Fall HD-ready, dann muss es Full-HD sein, wenig später 3D 800 Hz, dann UHD. 3D wurde gerade beerdigt, allem Consumer-Investment zum Trotz.

Für eine Marktdurchdringung beziehungsweise Sättigung ist gar keine Geduld mehr vorhanden: Eine neue Technik muss in wenigen Jahren absoluten Deckungsbeitrag bringen, anderenfalls Tschüss. Klar, die Marketing-Karawane zieht weiter. Könnte irgendwann nur sein, dass die Konsum-Schafe nicht mehr folgen.

Dirk Bergmann B

Physik des 19. Jahrhunderts

Die Neudefinition des Kilos, c’t 16/17, S. 22

Hier wird ein Vorgang im Geiste der Physik des 19. Jahrhunderts beschrieben. Spätestens seit wir wissen, dass das sogenannte Wirkungsquantum dem Produkt aus Viererimpuls und seiner Fourier-Transformierten entspricht, und seit uns Szilárd und Shannon erklärt haben, was Entropie ist, also etwa seit Mitte vorigen Jahrhunderts, ist es an der Zeit, historischen Ballast aus einem System abstrakter Datentypen in der Physik zu entfernen.

Die notwendige Neudefinition wird unter dem Namen „Planck-Einheiten“ gehandelt und spannt ein Datentypen-System auf, das in Vielfachen des Wirkungsquantums, der Lichtgeschwindigkeit, der Gravitations-Konstante, der Elementarladung und des Bit rechnet.

Natürlich muss man, um diese Einheiten mit unseren überkommenen Alltags-Messnormalen in Verbindung zu bringen, ähnliche Übungen vollbringen, wie im Artikel beschrieben ist. Aber dass mehr als 70 Jahre nach dieser Erkenntnis von alten Männern immer noch mittelalterliche Hinterlassenschaften in die Köpfe junger Schüler und Studenten eingebläut werden, ist ein Skandal.

Bitte, liebe Oberschulamts-Lehrplangestalter, Uni-Professoren, Reviewer, Journalisten, …, erlaubt kein Lehrmaterial und keine Publikation mehr (außer im Geschichtsunterricht), in der die beschriebenen antiquierten Einheiten vorkommen. Das kostet unsere Kinder Millionen von Mannjahren!

Oreocereus_trollii F

Fluktuierende Naturkonstanten

Immer wieder erschreckend, wie stur sich die „seriöse“ Wissenschaft immer noch an (vermeintlich konstante) Naturkonstanten klammert. „Wohin sich die Masse verflüchtigt hat? Weiß keiner.“ Und offensichtlich will es auch keiner wissen. Stattdessen werden neue Konstanten definiert und damit die Grundlagenforschung per Definition abgeschafft. Ich verweise auf Kapitel 3 „How constant are the ‚fundamental constants‘?“ im Buch „Science Set Free“ von Rupert Sheldrake. Demnach hat sich auch die Lichtgeschwindigkeit im Laufe der Zeit verändert. Warum? Keiner will es wissen.

Oliver Scheid B

Blitzschäden via Telefonkabel

Zuverlässiger Schutz vor Überspannungen, Tipps & Tricks, c’t 15/17, S. 156

Der letzte Satz des Artikels sollte besser lauten: „Trennen Sie bei Abwesenheit elektronische Geräte vom Stromnetz und ziehen Sie den Stecker aus der Telefondose!“ Netzsteckdosen mit Überspannungsableiter sind mit Virenscannern zu vergleichen: Sie vermitteln trügerische Sicherheit, kosten Geld, erzeugen zusätzliche Probleme – und versagen im Ernstfall.

Nach meinen Erfahrungen aus diversen Jahren PC-Service sind Defekte in Folge von Blitzen so gut wie nie auf das Stromnetz zurückzuführen. Das Problem ist immer die Telefonleitung. Besonders auf dem Lande und oft schon am Stadtrand, wo Leitungen oberirdisch verlegt sind, erzeugen Blitze hohe Spannungen, die (DSL-)Modems zerstören. Meist ist außer dem DSL-Router und dort direkt angeschlossener Geräte im Haushalt sonst nichts beschädigt.

Leider gibt es keine Blitzschutzeinrichtungen, die der normale Anwender einfach zwischen Telefondose und Router hängen kann, ohne die DSL-Verbindungen massiv zu beeinträchtigen. In den 90er Jahren gab es den VDÜ2 von Keil, der aber mit steigenden DSL-Geschwindigkeiten jenseits von 1 MBit/s zunehmend unbrauchbar wurde.

Die Unempfindlichkeit gegen Blitzschäden ist nebenbei ein starkes Zusatzargument für Glasfaserausbau besonders auf dem Land.

Andre Rössel B

c’t-WIMage unsicher?

Was gegen WannaCry & Co. hilft, c’t 13/17, S. 174

Sie schreiben im Kasten „Schmerzlos Daten sichern“, dass man aus dem laufenden Windows heraus das System nicht sichern sollte – wegen der dabei gemachten durchwachsenen Erfahrungen. Wie sieht es denn in dem Bezug mit Ihrem Projekt c’t-WIMage aus? Sie haben mich mit der Aussage jetzt etwas verunsichert.

Willi Vossel B

c’t-WIMage verwendet Schattenkopien, womit das Sichern von Windows im laufenden Betrieb problemlos möglich ist.

Ergänzungen & Berichtigungen

Vergleichsoperatoren

Daten effizient in Tabellen eintragen, c’t 16/17, S. 140

Im ersten Absatz des Abschnitts „Wochenenden sperren“ fehlen in einer Formel die Vergleichsoperatoren. Die korrekte Formel muss lauten: =UND(WOCHENTAG(A1;2)<>7;WOCHENTAG(A1;2)<>6). Im Artikelforum hat Leser AxelR außerdem eine wesentlich einfachere Variante vorgeschlagen: =WOCHENTAG(A1;2)<6.

Kilometer statt Meter

Galileo im Smartphone, c’t 16/17, S. 158

Die neun von zwölf Satelliten des chinesischen Beidou-Systems kreisen natürlich nicht in 22.000 Metern, sondern in 22.000 Kilometern Höhe.

Großes ß unter Linux

Das große ß auf der Tastatur, c’t 16/17, S. 168

Bei vielen Linux-Distributionen können Sie das große ß auch mit der für Windows genannten Tastenkombination AltGr+Shift+S eingeben.

Wir freuen uns über Post

Ausgewählte Zuschriften drucken wir ab und kürzen sie wenn nötig sinnwahrend.

Antworten sind kursiv gesetzt.