c't 16/2017
S. 33
News
Windows 10

Weniger und mehr im nächsten Windows 10

Künftig kann man Windows verbieten, die Internetverbindung komplett mit Update-Downloads zu verstopfen.

Für die nächste Ausgabe von Windows 10 namens Fall Creators Update hat Microsoft einige Funktionen groß angekündigt – und muss sie nun wieder herausnehmen; mutmaßlich werden sie nicht rechtzeitig fertig. Das bestätigte Microsoft-Manager Joe Belfiore via Twitter. So soll die auch als „Version 1709“ bezeichnete Ausgabe ohne die erwartete „Timeline“-Funktion erscheinen – eine Art Aktivitätsverlauf ähnlich einer Browser-History, der für das gesamte Betriebssystem und die Aktivitäten mit Dateien gelten soll, sofern die Apps die API unterstützen.

Zwei weitere Funktionen sind ebenfalls betroffen: Die Cloud-gestützte Zwischenablage sollte ihre Inhalte automatisch auf andere Geräte übertragen, die mit demselben Microsoft-Konto laufen. Die OneDrive-Funktion „Files on Demand“ sollte für die Bearbeitung großer Dateien aus der Cloud nicht erst die komplette Datei auf das Endgerät synchronisieren, sondern lediglich die benötigten Bestandteile der Datei bereitstellen, um Bandbreite zu sparen und ein zügigeres Arbeiten zu ermöglichen.

Trotzdem kommen mit dem Fall Creators Update durchaus neue Funktionen zu Windows 10 hinzu. Nachdem Microsoft das Enhanced Mitigation Experience Toolkit abgekündigt hat, sollen einige seiner Funktionen künftig serienmäßig in Windows 10 stecken, etwa ein erweiterter Exploit-Schutz und ein Schutz für Datenordner, auf die nur explizit autorisierte Anwendungen zugreifen dürfen.

Zudem wird es wieder allerhand Detailänderungen geben. Eine davon ist eine Bandbreiten-Begrenzung für Windows Update, oder genauer gesagt für den Dienst „Übermittlungsoptimierung“. Dieser führt Downloads für Windows- und App-Updates im Hintergrund aus und übernimmt, sofern man das zulässt, auch die Weitergabe von Updates an andere PCs. Der Task-Manager kann dann auch die GPU-Auslastung anzeigen; der Webbrowser Edge bekommt ein paar neue Funktionen, ebenso wie die Oberfläche als solche mit diversen kleinen Retuschen bei Aussehen und Kontextmenüs. Außerdem soll es künftig nach dem An- und Abdocken eines Bildschirms mit hoher Pixeldichte nicht mehr nötig sein, sich aus- und wieder einzuloggen, um eine scharfe Darstellung älterer Software zu bekommen – es reicht dann, das betreffende Programm neu zu starten. (jss@ct.de)

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Französische Datenschützer zufrieden

Vor rund einem Jahr ging die französische Datenschutzbehörde CNIL gegen Microsoft vor, weil sie deutliche Missstände in Microsofts Umgang mit der Privatsphäre der französischen Windows-10-Anwender gesehen hat. Mit den Änderungen, die das Creators Update für Windows 10 gebracht hat (Version 1703), ist die Behörde nun zufrieden, wie sie in einer Pressemitteilung bekannt gibt (siehe ct.de/ydc5).

Die Datenschützer erwähnen darin Verbesserungen, die bereits im Vorfeld der Veröffentlichung des Creators Update angekündigt wurden. So sammelt das System auf der Telemetriedatenstufe „Einfach“ nur noch etwa halb so viele Daten wie die Vorgänger-Ausgaben. Anwender werden ausdrücklich über den Zweck der Werbe-ID informiert und müssen während der Installation des Systems eine Entscheidung zum Ein- oder Ausschalten der ID treffen. Zudem akzeptiert das Betriebssystem beim Einrichten einer PIN für das Benutzerkonto nun keine allzu einfachen Zahlenkombinationen mehr. (jss@ct.de)