c't 16/2017
S. 183
Spielekritik
Rundenorientiertes Strategiespiel
Aufmacherbild
Bei „Antihero“ infiltriert man mithilfe von Straßenkindern bestimmte Gebäude. Dann führen etwa Banken oder Kirchen Geld oder Laternen an die Gang des Spielers ab.

Im Land der langen Finger

Der Sieg ist zum Greifen nahe! In drei Kirchen lümmeln meine eingeschleusten Straßenkinder herum, und der Mordversuch an Lady Bracknell war erfolgreich. Doch da taucht der gespenstische Kinderfänger auf und entführt meine Zöglinge! Als Rache dafür wird meine Bande das Waisenhaus verwüsten und meine Nemesis Madame Mathilde von ihrer Hauptressource abschneiden. Bei Antihero müsste jeder anständige Held schamrot werden.

Das boshafte Strategiespiel des texanischen Studios Versus Evil zeigt einen Gegensatz, der nicht krasser sein könnte: Einer ulkig-cartoonig-sympathischen Darstellung steht eine extrem unmoralische Spielhandlung gegenüber. Korrupte Amtsträger, arrogante Adlige und gnadenlose Gangster beherrschen das Stadtbild. Als viktorianischer Meisterdieb baut man rundenweise ein kriminelles Imperium auf – im Wettstreit mit dem Computer oder online gegen einen menschlichen Kontrahenten.

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