c't 14/2017
S. 156
Praxis
3D-Design
Aufmacherbild

Organisch 3D

Maßhaltige runde Objekte für den 3D-Drucker formen

3D-Drucker produzieren fast beliebig kompliziert geformte Objekte. Nutzen Sie diese Freiheit, um runde, schöne und natürliche Designs zu gestalten. Mit einer Kombination aus CAD und Blender gelingt das ohne Schmerzen.

Ohne 3D-Objekte kein 3D-Druck. Zum Konstruieren gibt es CAD-Programme wie Sketch-up, FreeCAD oder OpenSCAD. Doch was mit CAD-Programmen entsteht, ist zwar maßhaltig, besteht aber nur aus Grundformen. Runde, organische Formen definiert man mit CAD-Software nur mit großer Mühe. 3D-Modelling-Programme wie Blender (freie Software, siehe ct.de/yve9) bringen die nötigen Tools mit, um wesentlich leichter organische Formen zu modellieren. Ihnen fehlen aber die Werkzeuge für maßhaltige Konstruktionen.

Das Erstellen eines maßhaltigen und dennoch organisch geformten Modells lässt sich aber meist in zwei Schritte aufteilen: Zuerst konstruiert man frei schwebend die wenigen Stellen im Modell, die bestimmte Maße einhalten sollen. Sie müssen für sich allein nicht druckbar sein und keine Verbindung zueinander haben. Dieses maßhaltige Modell exportiert man als STL-Datei. Im zweiten Schritt importiert man diese STL-Datei in Blender und modelliert dort die Verbindungen zwischen den maßhaltigen Teilobjekten nach Augenmaß. Dank speziellen Werkzeugen für natürliche Formen wie Subdivision-Surfaces und Sculpting-Pinsel entsteht so ein organisch rundes Modell, das an den entscheidenden Stellen trotzdem maßhaltig bleibt.