c't 13/2017
S. 72
Hintergrund
Gepäcklogistik
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Fliegende Koffer

Gepäcklogistik im Luftverkehr

Mehr als zwanzig Millionen Gepäckstücke gingen 2016 im internationalen Luftverkehr verloren oder erreichten den Zielort später als der Passagier. Ein neues Tracking-Konzept soll die Erfolgsquote beim Transport von Fluggepäck deutlich steigern. Es ist auch ein Kampf von Elektronik gegen Papier.

Flughafen Hannover, Terminal C, Dienstagvormittag: Familie Bürscheidt-Arroyo – drei Personen, vier große Koffer – vertreibt sich die Wartezeit am Check-in-Schalter mit kleinen Ratespielen. Töchterchen Svea ist ziemlich aufgeregt. Denn heute fliegt sie zum ersten Mal. Zunächst nach Amsterdam, dann nach Lima und von dort weiter nach Trujillo. In der 800.000-Einwohner-Stadt an der peruanischen Pazifikküste leben die Großeltern.

„Meine größte Sorge ist, dass unser Gepäck unterwegs verloren geht“, sagt Vater Bürscheidt. „Wir haben viele persönliche Sachen dabei.“ Und damit ist er nicht alleine: Über 21 Millionen Gepäckstücke erreichten nach Zahlen des weltweit größten Lufttransport-IT-Dienstleisters SITA (Société Internationale de Télécommunication Aéronautique) im vergangenen Jahr ihr Ziel nur auf Umwegen oder gar nicht. Fast die Hälfte der Gepäckstücke ging bei Transferverbindungen verloren.