c't 12/2017
S. 48
News
Linux

Schnellere Grafiktreiber

Mesa 17.1 und seine Grafiktreiber liefern mehr 3D-Performance und bringen Support für eine neue Generation von AMD-GPUs. Das wird Hardware-Unterstützung und Spieletauglichkeit neuer Linux-Distributionen verbessern, denn die richten Mesa und seine 3D-Treiber standardmäßig ein.

Für einen Geschwindigkeitszuwachs sorgt unter anderem der „OpenGL Threaded Dispatch“, der die Verarbeitung der OpenGL-Befehle in einen eigenen Thread verlagert. In manchen Spielen bringt das kaum etwas, in einigen aber sehr viel: Bei Borderlands 2 soll die Bildrate in einigen Szenen um bis zu 70 Prozent steigen. Man muss die Technik allerdings durch Setzen der Umgebungsvariable mesa_glthread=true explizit aktivieren.

Flüssigeren Spielverlauf verspricht der neue Binary Shader Cache des Treibers RadeonSI, der in den letzten Jahren gefertigte AMD-GPUs unterstützt. Diese Cache-Funktion speichert Shader-Programme nach dem ersten Kompilieren im System. Das reduziert zum Beispiel Ruckler, die bislang häufiger bei Szenenwechseln auftraten. Ohnehin laufen viele Spiele dank Feintuning von AMD etwas flotter.

Die Treiber für moderne GPUs von AMD und Intel verstehen neben OpenGL 4.5 nun auch einige optionale OpenGL-Befehle. Bei Core-i-3000-Prozessoren und anderen Ivy-Bridge-CPUs beherrscht der Mesa-Treiber nun OpenGL 4.2, das viele Spiele voraussetzen. Größere Fortschritte gab es auch bei den beiden in Mesa enthaltenen Vulkan-Treibern, die moderne GPUs von AMD und Intel unterstützen.

Beim neuen Mesa arbeitet der RadeonSI-Treiber erstmals mit AMDs Grafikprozessoren der neuen „Vega“-Architektur zusammen; diese sollen auf neuen High-End-Grafikkarten der Radeon-RX-Serie sitzen, die AMD noch im Sommer einführen will. Beim Vega beherrscht der Treiber allerdings nur OpenGL 3.1, was zu wenig für viele moderne Games ist. Beim im August erwarteten Mesa 17.2 soll es dann aber schon OpenGL 4.5 sein. Derzeit braucht man aber noch in Entwicklung steckende Kernel-Patches und eine Vorabversion von LLVM 5.0, um den Vega-Support nutzen zu können. (thl@ct.de)

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OpenSuse beschränkte Web-Services

Als Reaktion auf eine Sicherheitslücke im Authentifizierungssystem hat OpenSuse vom 12. bis zum 15. Mai Nutzern mehrerer Dienste vorsichtshalber die Schreibrechte entzogen oder den Zugriff ganz verweigert. Davon betroffen waren neben dem OpenSuse Build Service, der auch etliche Pakete für andere Linux-Distributionen bereitstellt, das Wiki und das Forum. Außerdem sollten Nutzer dieser Dienste sowie von OpenSuse Bugzilla ihre Passwörter vorsorglich ändern.

Die Gefahr, dass unbemerkt Änderungen an der Distribution durchgeführt wurden, bestehe nicht: Die Server www.opensuse.org, download.opensuse.org und software.opensuse.org würden ein anderes Authentifizierungssystem verwenden. Auch bei den von der Lücke betroffenen Systemen wurden keine Zugänge kompromittiert oder Daten entwendet, erklärte OpenSuse-Chairman Richard Brown. (mid@ct.de)

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c’t-Special „Umstieg auf Linux“

Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage des c’t-Specials „Umstieg auf Linux“ hilft beim Wechsel von Windows zu Linux. Die Gründe dafür sind vielseitig: Viren und Trojaner sind auf dem freien Betriebssystem kein Thema, Linux läuft auch auf älterer Hardware performant und das System lässt viele Freiheiten. Dem Heft liegt eine DVD mit dem aktuellen Ubuntu Desktop 17.04 bei. Artikel im Heft erklären, wie man die Linux-Distribution installiert, helfen bei den ersten Schritten und zeigen, wie man sie ganz an die eigenen Vorstellungen anpasst. Neben einem Überblick über die besten Linux-Anwendungen verrät das Heft zudem, wie man Daten, Einstellungen und Programme von Windows übernimmt oder wo es Linux-Spiele gibt.

Das c’t-Special „Umstieg auf Linux“ ist seit Montag, 22. Mai, für 6,90 Euro am Kiosk und im heise shop erhältlich. (lmd@ct.de)