c't 10/2017
S. 59
Kurztest
Licht-Skulptur

Lichtkacheln

Das kanadische Start-up Nanoleaf liefert eine DIY-Lösung für Hobby-Lichtkünstler.

Aufmacherbild

Das „Aurora Smarter Kit“ von Nanoleaf besteht aus neun mit RGB-LEDs bestückten Lichtkacheln und einem per WLAN steuerbaren LED-Controller. Die Lichtelemente sind recht extravagant als nur neun Millimeter dicke Kunststoff-Panels in Form eines gleichschenkligen Dreiecks gestaltet. Jedes hat an allen Seiten Einschübe, sodass sich die Module über mitgelieferte Steckverbinder zu einer flächigen Lichtinstallation kombinieren lassen. In den Ecken der Aurora-Kachel stecken je sechs RGB-LEDs und sechs Kaltweiß-LEDs, die das Licht über einen Diffusor recht homogen über die gesamte Fläche verteilen und für eine Lichtausbeute von 100 Lumen pro Panel sorgen. Die Aurora-Lichter sind also eher als Deko-Elemente denn zur praktischen Beleuchtung gedacht.

Das Zusammenstecken auf dem Tisch geht flott von der Hand, die dreieckige Grundform erlaubt schon mit dem Starter-Set unzählige Kombinationen – bis zu 30 Kacheln lassen sich verbinden. Der WLAN-Controller wird einfach an einen der seitlichen Ports angeflanscht. Nicht ganz so elegant schaut es bei der Montage an der Wand aus: Nanoleaf legt lediglich ein paar Klebe-Pads bei. Auf deren Klebekraft ist man voll angewiesen, da es sonst kein Haltesystem oder auch nur einfache Aussparungen für Schrauben gibt.

Die Ersteinrichtung ist simpel: Die für Android und iOS erhältliche Nanoleaf-App führt einen durch den Prozess, bei der sich der Controller mit dem WLAN verbindet. Die Anordnung der Kacheln kann man jederzeit auch im laufenden Betrieb verändern. Der Controller erkennt die neue Position der Module und selbst die App zeigt sie korrekt an. Übers Handy lassen sich Farben jeder einzelnen Kachel wählen, verschiedene Animationen starten oder eigene Animationen erstellen. Ein Cloud-Konto bei Nanoleaf eröffnet die zusätzliche Möglichkeit, das System bei Amazon Alexa oder IFTTT anzumelden. Das Aurora-System kann man danach über Amazons Echo per Sprache steuern oder es über IFTTT beliebige Ereignisse signalisieren lassen. Unter iOS lässt sich Aurora auch komplett in Homekit integrieren und ist dann per Siri ansprechbar. Über zwei kleine Taster am Controller kann man das System auch ohne App ausschalten sowie zwischen fest hinterlegten Licht-Shows wechseln.

Rund 200 Euro sind ein stolzer Preis für eine reine Deko-Leuchte. Nanoleafs Aurora bringt dafür viel Budenzauber in die Hütte und über die Cloud-Konnektivität sogar einiges an Nutzwert. Der Hersteller hat weiteres Zubehör angekündigt und erst kürzlich sein Rhythm-SDK offengelegt, mit dem sich eigene Steuerungs-Plug-ins für Aurora erstellen lassen. So hängt es von der Community ab, wie bunt Auroras Zukunft wirklich wird. (sha@ct.de)

Tabelle
Tabelle: Aurora Smarter Kit