c't 10/2017
S. 102
Test
Windows-Tablet
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Rausche-Tablet

Das Windows-Tablet Lenovo Miix 720

Das ungewöhnliche Bildschirmseitenverhältnis von 3:2 hat sich als Erkennungsmerkmal teurer Windows-Tablets etabliert; auch das neue Lenovo Miix 720 bringt ein solches Display mit. Bei der Lüftersteuerung hat Lenovo aber gepatzt.

Das Miix 700 von Anfang 2016 war Lenovos erster Gegenentwurf zu Microsofts Windows-Tablet Surface Pro 4 und trotz ähnlicher Leistungsdaten günstiger als das Vorbild [1]. Doch während Microsoft die Hardware seines Tablets seit dessen Vorstellung im Herbst 2015 nicht mehr aufgefrischt hat, veröffentlicht Lenovo mit jeder Prozessorgeneration neue Geräte: Das auf die siebte Core-i-Generation (Kaby Lake) aktualisierte Tablet heißt Miix 720. Am Hausrezept wurde dabei wenig geändert: Die Neuauflage ist weiterhin ein hochwertiges und hochpreisiges Windows-Tablet, das mit seinem magnetisch andockenden Tastatur-Cover in Notebook-Gefilden wildert.

Letzteres tut es dabei gar nicht einmal schlecht: Das Cover ist steif, was für ein ordentliches Tippgefühl sorgt. Zum gelungenen Layout trägt unter anderem bei, dass Lenovo dem Cursor-Block vier normalgroße Tasten spendiert, die sich auf zwei Zeilen verteilen – mittlerweile eine Seltenheit bei Notebook-Tastaturen. Dank Tastenbeleuchtung trifft man auch bei Schummerlicht die richtigen Zeichen. Das Touchpad erkennt Gesten mit bis zu vier Fingern.

Wie bei allen Windows-Tablets mit Andock-Tastatur klappt das Arbeiten auf Tischen gut, auf dem Schoß aber mehr schlecht als recht: Der an der Tablet-Rückseite angebrachte Ständer wird nach hinten weggeklappt. Man muss das Tablet also weit vorne auf den Oberschenkeln platzieren, damit der Ständer noch Halt an den Knien findet – was wiederum zu einer verkrampften Körperhaltung beim Tippen führt. Der Ständer bietet einen weiten Aufstellwinkelbereich, in dem er stufenlos eingestellt werden kann. Der MicroSD-Kartenleser befindet sich hinter dem Ständer, was beim Kartenwechsel unpraktisch ist.