c't 1/2017
S. 112
Test
Foto-Effekte
Aufmacherbild

In Szene gesetzt

Software für Filmsimulation und Foto-Effekte

Fotografie interpretiert die Wirklichkeit in bunten Farben oder knackigem Schwarzweiß. Dieser kreative Prozess begann früher mit der Filmauswahl und endete mit der Entwicklung. Effekt-Software simuliert klassische Materialien und Techniken und geht mit einer Vielzahl an Filtern weit darüber hinaus.

Direkt aus der Kamera wirken die meisten Fotos steril und leblos. Die Kamera-Elektronik ist auf ein neutrales Bildergebnis programmiert. Sie hebt Kontrast, Sättigung und Schärfe geringfügig an, lässt die Pixel ansonsten aber unangetastet. Das soll genauso sein, wenn das Foto Sachverhalte dokumentiert, wie den Präsidenten-Handschlag für die Zeitung oder den Kratzer im Lack für die Versicherung. Urlaubsbilder, Familienfotos und Porträts hingegen transportieren Gefühle und Erinnerungen.

Effekt ist ein Sammelbegriff: Eher einfache digitale Filter vieler Programme tragen Namen wie Kohlezeichnung, Posterisieren und Ölgemälde. Sie halten sich hartnäckig, fristen aber allenfalls noch ein Nischendasein.

Gelungene Stile zur Fotoverfremdung haben eher subtiles Spiel mit Farben, Kontrast und Sättigung zum Ziel als einen aufdringlichen Haudrauf-Effekt. Schließlich soll in erster Linie das Foto zur Geltung kommen und nicht der obendrauf gelegte Filter. Im Idealfall sind sich die Betrachter nicht bewusst, dass sie kein perfekt reproduziertes Abbild der Realität, sondern eine verfremdete Interpretation sehen.

Wir haben sechs Effekt-Plug-ins oder Plug-in-Sammlungen für Photoshop und kompatible Programme sowie Lightroom ausgewählt: das kürzlich erschienene Raw-Programm Exposure 2 von Alien Skin, den Filmsimulator DxO FilmPack 5, das AutoFX Mystical-Bundle 2, die seit März kostenlose Nik Collection, das Ende Dezember erschienene Raw-Programm ON1 Photo Raw 2017 und die Topaz Collection.