c't 9/2016
S. 170
Know-how
Datenschutz im Auto
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Daten auf Rädern

Was moderne Autos speichern und wie man an die Informationen herankommt

Der Autor hat im Auftrag des ADAC untersucht, welche Daten ein Auto speichert und ob diese das Fahrzeug verlassen. Dazu sezierte er die Steuergeräte eines BMW 320d und eines BMW i3 – und fand mehr als erwartet.

Autos enthalten viele Steuergeräte, in denen jede Menge Messwerte und andere Daten anfallen. Was die Computer genau erfassen und wie lange sie es speichern, ist jedoch unklar. Denn die Hersteller machen dazu – wenn überhaupt – nur sehr vage Angaben. Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat mich der ADAC beauftragt, zwei Fahrzeuge genauer zu untersuchen.

Ich nahm mir als erstes den BMW 320d aus dem April 2013 vor. Dieses Auto enthält 22 Steuergeräte. Für einen ersten Überblick habe ich die BMW-Diagnose-Software benutzt, die auch Vertragswerkstätten einsetzen. Damit kann man über den OBD-Anschluss (On-Board-Diagnose) des Fahrzeugs außer den üblichen Info- und Fehlerspeichern auch Verschleiß- und Nutzungsdaten besonders belasteter oder in der Lebensdauer begrenzter Fahrzeugteile auslesen. Dabei ist interessant, dass die Diagnose-Software nicht alle Daten anzeigt, die sie auslesen kann.

Daten schürfen

Ich habe mir die Software daraufhin genauer angesehen und konnte etliche Daten identifizieren. So wird zum Beispiel die Betriebsdauer der Leuchten am Fahrzeug ebenso gespeichert wie die des Motors. Außerdem kann man auslesen, wie oft der Gurtstraffer aktiv wurde und wie viele Betriebsstunden das Automatikgetriebe in den Einstellungen „Normal“, „Sport“ oder „Manuell“ lief.