c't 7/2016
S. 168
Praxis
Microcode-Updates
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Prozessor-Patches

Von Microcodes und wie man sie patcht

Microcode-Updates von Intel oder AMD sind wichtig, denn sie reparieren oder umschiffen Prozessorfehler. Man muss aber nicht unbedingt abwarten, bis irgendwann der Board- oder Systemhersteller sie liefert, sondern kann auch schon mal selbst Hand anlegen.

Mit dem Skylake-Bug, der beim Betrieb von Prime95 zutage trat, wurde die Frage nach den Prozessor-Workarounds, den Microcode-Updates, mal wieder brandaktuell. Insbesondere weil einige Board-Hersteller die Fehlerkorrektur gleich mit weniger gewünschten Eigenschaften gebündelt haben – etwa dem Abschalten solch beliebter Features wie dem Übertakten von eigentlich dafür nicht vorgesehenen Prozessoren. Doch zumindest bezüglich des Microcode-Update (MCU) hat man ein paar Wahlmöglichkeiten.

Die Fähigkeit, solche Updates nachzuladen, hat Intel mit dem Pentium Pro (P6) eingeführt. Der berühmte FDIV-Bug im Pentium hatte auf harte Weise gelehrt, dass man unbedingt nachträgliche Patch-Möglichkeiten im internen Betriebsablauf braucht. AMD begann erst rund 15 Jahre später ab der Familie 10h (Barcelona) damit. Mit den Updates kann man den Microcode innerhalb der CPU patchen, interne Konfigurationen ändern oder auch Befehle manipulieren.