c't 5/2016
S. 30
News
Audio/Video

Lautsprechersimulation für Kopfhörer

Wave Nx simuliert virtuelle Lautsprecher und passt deren Position den Kopfbewegungen an.

Waves simuliert mit seinem Musik-Software-Plug-in „Nx – Virtual Mix Room over Headphones“ einen Abhörraum auf Kopfhörern. Dazu berechnet Nx anhand von Head Related Transfer Functions zu den individuellen Maßen des Hörers die Schallabschattung des Kopfes und legt einen dazu passenden Hall über den Mix.

Der Clou ist das integrierte Headtracking: Über eine Webcam verfolgt Nx Drehungen und seitliche Bewegungen des Kopfes und passt die virtuelle Position der Lautsprecher automatisch an. Das Tracking klappte in einem kurzen Test gut; bei Kopfdrehungen schienen sich die virtuellen Lautsprecher jedoch zu stark in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen, sodass sich ihre Position akustisch nicht richtig fixieren ließ.

Immerhin verhalten sich die Simulationen der Lautsprecher (Stereo bis 5.1) und des Raumklangs recht klangneutral. Wer wissen will, ob ihm Nx beim Mixen per Kopfhörer hilft, probiert am besten die 14-Tage-Demo aus. Zur Einführung bietet Waves das für Windows und OS X erhältliche Plug-in in allen gängigen DAW-Formaten mit 50 Prozent Rabatt für 50 US-Dollar an. (hag@ct.de)

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Ultra HD Blu-ray: Filme und Panasonic-Player ab April

Panasonics erster Player für die ultrahochauflösende Ultra HD Blu-ray Disc (UHD-BD) kommt laut digitec.ch am 11. April in den Handel. Mehrere Schweizer Händler listen den DMP-UB900 bereits zu Preisen von umgerechnet 775 bis 865 Euro. Bei Panasonic Deutschland und hiesigen Händlern war er hingegen noch nicht zu entdecken. Das ursprünglich für März angekündigte Konkurrenzmodell Samsung UBD-K8500 ist überraschend schon Anfang Februar im US-Einzelhandel aufgetaucht, wird hierzulande allerdings auch noch nicht gelistet.

Im Ausland können sich Heim-Cineasten schon Ende März mit UHD-BD-Titeln eindecken. Laut Amazon Frankreich sollen die ersten neun UHD-BD-Titel von Fox am 29. März erscheinen. Die Discs sollen zwischen 30 und 40 Euro kosten und jeweils mit einer zusätzlichen Blu-ray Disc geliefert werden.

Für den deutschen Markt hat bislang kein Hollywood-Studio offiziell UHD-BDs angekündigt. Nachschub kommt zunächst von kleineren Anbietern. Nach Busch Media will auch KSM Dokumentationen auf UHD-BDs herausbringen: „Moon Shots“ am 3. Mai und „Europe 4K“ am 4. Juli (nij@ct.de)

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ZDF experimentiert mit Ultra HD

Beim ZDF gibt es zwar noch keine konkreten Pläne für die TV-Ausstrahlung in ultrahoher Auflösung mit 3840 × 2160 Bildpunkten. Der Sender hat aber versuchsweise eine Ultra-HD-Produktion seiner Doku-Serie „Terra X“ in Auftrag gegeben. Die Folge „Geheimnis Wolfskind“ soll Kinder porträtieren, die isoliert von anderen Menschen unter Wölfen, Bären oder anderen Tieren aufgewachsen sind.

Die UHD-Fassung soll man von Mai bis September im Internet unter http://terra-x.zdf.de herunterladen können. Zusätzlich wird sie eine MPEG-H-Audio-kodierte Tonspur mit Höhenkanälen enthalten, die das ZDF in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IIS produziert. Mit MPEG-H Audio lassen sich nicht nur einhüllender Rundumklang erzeugen, sondern auch interaktive Klangelemente. Um diese wiedergeben zu können, wird man einen speziellen Decoder brauchen.

Neben der 4K-Fassung der Dokumentation wird es eine 360-Grad-Version geben, die Zuschauer mit einer VR-Brille anschauen können. Für das bei VR wichtige 3D-Klangbild kommt die auf Kopfhörerwiedergabe optimierte Fraunhofer-Technik Cingo zum Einsatz. An Desktop-Rechnern soll man mithilfe der Maus im 360-Grad-Modus durch die Landschaft navigieren.

Einen eigenen Ultra-HD-Sender plant das ZDF bislang nicht. Solange man sich nicht von der SD-Ausstrahlung trenne, könne es nicht einmal einen passenden Demokanal geben, so Produktionsdirektor Andreas Bereczky. Er hält eine SD-Abschaltung ähnlich wie bei der Analog-Abstrahlung erst für durchführbar, wenn mindestens 80 Prozent der TV-Zuschauer die HD-Sender schauen. (nij@ct.de)

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Neues Fire OS für alte Fire-TV-Geräte

Die wichtigste sichtbare Neuerung der neuen Fire-TV-Firmware von Amazon: „Meine Videos“ fasst Prime Video, Watchlist und Bibliothek zusammen.

Später als geplant spielt Amazon die auf Android 5.1 aufsetzende neue Betriebssystemversion Fire OS 5 auch auf die älteren Geräte. Die in Wellen an die Kunden verteilte Firmware trägt die Versionsnummer 5.0.5.

Fire OS 5 besitzt nicht nur einen moderneren Unterbau, sondern unterstützt auch auf den alten Geräten die neue, über WLAN (WiFi Direct) angebundene Fire TV Remote und den Fire TV Game Controller. Außerdem lässt sich diverse Bluetooth-Peripherie nutzen – darunter Kopfhörer, Tastaturen und Mäuse.

Die Menüstruktur bleibt durch das Update mit einer wichtigen Ausnahme unverändert: Die neue Rubrik „Meine Videos“ bündelt im Hauptmenü die Einträge der früheren Bereiche Prime Video, Watchlist und Bibliothek.

Mittels Sideloading am Amazon App Shop vorbei installierte Apps wie die Medienzentrale Kodi tauchen jetzt in der App-Rubrik der Bedienoberfläche auf. Bisher musste man sie umständlich über das Einstellungsmenü starten oder anderweitig tricksen. In den USA erweitert das Update zudem die Sprachsuche des Fire TV (Stick). Sie umfasst nun Amazons digitale Assistentin Alexa, die Fragen beantwortet und auf Zuruf Aufgaben erledigt. Wann Alexa nach Deutschland kommt, ist weiterhin offen. (vza@ct.de)