c't 5/2016
S. 27
News
Surface Book

Deutschlandstart des Surface Book

Microsoft liefert Vorbestellungen des Surface Book ab dem 18. Februar aus.

Seit dem Jahreswechsel kann man das Surface Book hierzulande zu Preisen zwischen 1650 Euro (Core i5, 128er-SSD, 8 GByte RAM) und 2920 Euro (Core i7, Nvidia-GPU, 512er-SSD, 16 GByte RAM) vorbestellen. Wir hatten bereits nach dem US-Start im Oktober 2015 ein Exemplar des Surface Book ausführlich getestet (siehe c't 26/15, S. 15). Das Konzept eines Vorzeige-Hybrid-Geräts mit topaktuellen Komponenten, tollem Bildschirm, wertigem Gehäuse und langer Laufzeit hatte uns damals gut gefallen.

Wir mussten allerdings auch mehrere Kinderkrankheiten bemängeln, die den Spaß am Gerät vermiesen – etwa der absturzfreudige Treiber für die Intel-Grafikeinheit HD 520. Ein Treiber-Update im November schaffte deutliche Besserung, doch erst ein weiteres Anfang Dezember ließ die Abstürze nahezu vollständig verschwinden – auch und gerade beim Betrieb am optionalen Dock. Die Nvidia-GPU in teureren Ausstattungsvarianten ist eine Spezialversion des GeForce 940M. Seit Dezember lassen sich für sie Nvidias Referenztreiber nutzen, die regelmäßig aktualisiert werden. Für das WLAN-Modul von Marvell hat Microsoft im Januar einen neuen Treiber geliefert, der unter anderem die Kompatibilität zu Access Points verbessert.

In den Standby-Modus sollte man das Surface Book weiterhin nicht schicken: Es verbrät dann schwankend zwischen 6 und 10 Watt, was den Akku über Nacht leersaugt und das Gerät unnötig aufheizt – der Lüfter bleibt nämlich aus. In Microsofts Foren hat ein Mitarbeiter Anfang Dezember das Standby-Problem bestätigt und eine Behebung für Januar in Aussicht gestellt, doch auch nach dem bis dato letzten Firmware-Update vom 27.1. ist der Fehler noch präsent.

In einigen Foren-Beiträgen geschilderte Fehler wie häufige Komplettabstürze inklusive Bluescreens konnten wir bei unserem US-Gerät nicht nachvollziehen. Microsoft hatte betroffene Geräte anstandslos ausgetauscht, bei den Austauschgeräten waren die Probleme häufig verschwunden. Allerdings scheint es sich wohl doch um mehr als nur Anlaufschwierigkeiten in der Produktion zu handeln: Das deutsche Testgerät des Surface Book, das Microsoft uns wenige Tage vor dem hiesigen Auslieferungsbeginn am 18. Februar zukommen ließ, war ebenfalls von den Bluescreen-Abstürzen geplagt. Zudem war die CPU-Performance zu niedrig und der Lüfter wurde nach Lastphasen mitunter erst dann wieder leise, wenn man das Gerät zwischenzeitlich ausgeschaltet hat. So müssen auch deutsche Käufer damit rechnen, dass ihre teure Neuanschaffung Ärger macht und ausgetauscht werden muss.

Microsoft Deutschland teilte uns auf Nachfrage mit, dass eine „geringe Anzahl“ von Kunden von Problemen berichteten und ein „Großteil der Unstimmigkeiten“ bereits per Windows Update behoben wurde. „Die Lösung der noch bestehenden Probleme hat oberste Priorität für Microsoft“; das Unternehmen konzentriere „alle verfügbaren Ressourcen darauf“. (mue@ct.de)