c't 5/2016
S. 156
Praxis
Foscam-Kameras unter Linux
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Widerspenstiger Doppelagent

Foscam-Netzwerkkameras unter Linux nutzen

Netzwerkkameras versprechen eigentlich, dass man rechner- und betriebssystemunabhängig von überall zu Hause nach dem Rechten sehen kann. Bei verschiedenen Foscam-Modellen sind Linux-Anwender jedoch aufgeschmissen: Deren Web-Frontend erfordert ein proprietäres Windows-Browser-Plug-in. Über einen ONVIF-Client oder die CGI-Schnittstelle kommt man dennoch ans Ziel.

Eine Netzwerkkamera kann mühelos klären, ob der Wellensittich gerade wieder die Zimmerpflanzen entlaubt oder der Hund auf dem Sofa herumtobt, wenn Herrchen und Frauchen nicht zu Hause sind. Dank mobilem Internet genügt ein Smartphone, Tablet oder Notebook, um schnell daheim nach dem Rechten zu sehen. Die Kameras von Foscam sind preislich sehr attraktiv, Modelle mit beweglichem Kamerakopf und Nachtsichtfunktion bekommt man schon für 50 bis 60 Euro. Das von uns verwendete Outdoor-Modell FI9900P mit Full-HD-Auflösung für knapp 90 Euro. Die Apps für Android und iPhone sind gratis.

Die Einrichtung der Kamera erfolgt wahlweise über das Web-Frontend oder die App „Foscam“, wobei letztere nur einen kleinen Ausschnitt der Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Linux-Anwender scheitern allerdings beim Login auf der Web-Oberfläche, dieses ist nämlich erst nach der Installation eines proprietären Plug-ins möglich – das es aber nur als Windows-EXE-Datei gibt und von der Kamera selbst angeboten wird. Somit bleibt nur, die Kamera per App einzurichten, wofür Sie allerdings dem Hersteller Admin-Benutzernamen und Passwort der Kamera verraten müssten [1].