c't 3/2016
S. 180
Web-Tipps
Website-Security, Bilder gegen Ängste, Polizeigewalt

Vorsätzen nachsetzen

www.stickk.com

Wer die guten Vorsätze des neuen Jahres schon wieder aufgeben musste, sollte es einmal mit StickK versuchen. Das Portal unterstützt die Umsetzung beliebiger Ziele, indem es einen „Vertrag“ mit dem Nutzer eingeht: Er verpflichtet sich, das angestrebte Ziel zu erreichen; regelmäßige Berichte und Aufforderungen zur Rückmeldung sorgen für Nachdruck. Zusätzlich lassen sich Freunde als Motivatoren oder Schiedsrichter einbinden. Der Unparteiische übernimmt dann die Bestätigung, dass der Vertrag eingehalten wird.

Problemfälle dürfen ihren Vertrag auch mit einer Geldbuße anfetten: Erreicht man das Ziel nicht, geht ein vorher festgelegter Betrag an einen Freund oder an eine wohltätige Einrichtung wie Ärzte ohne Grenzen – oder eine Person oder Institution, die man partout nicht mag. Englische Fußballfans etwa können dem verfeindeten Club spenden; deutsche Vereine sind leider nicht in der Auswahl. (Tobias Engler/hob@ct.de)

Bilder gegen Ängste

http://bildkorrektur.tumblr.com

Unter dem Motto „Bilder gegen Bürgerängste“ haben sich 15 deutsche Zeichner zusammengetan und Ende 2015 das Tumblr-Blog Bildkorrektur ins Leben gerufen. Sie illustrierten – traurig rot untermalt – ihre Top 15 der unbegründeten Bürger-Ängste vor Flüchtlingen, beispielsweise „Wir haben nicht genug Platz in Deutschland“ oder „Denen gehts gar nicht so schlecht. Die haben teure Handys“. Demgegenüber zeigen sie die den Ängsten widersprechenden Fakten – ebenfalls mit teils anrührenden Zeichnungen, allerdings in blau gehalten.

Ihre Aktion begründen die Künstler so: „Zahlen können helfen, Vorurteile und diffuse Ängste abzubauen. Aber Zahlen haben einen klaren Nachteil: Sie sind langweilig. In der Welt der sozialen Medien haben sie damit schlechte Karten. Hier kommen wir ins Spiel, denn wir arbeiten mit der Macht der Bilder.“ Sämtliche Werke auf Bildkorrektur stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz. Die Macher rufen dazu auf, sie zu teilen und in sozialen Medien gegen die weit verbreiteten Hassbotschaften zu stellen. (hob@ct.de)

Auf sicheren Seiten

www.securityheaders.io

SecurityHeaders prüft Webserver auf sicherheitsrelevante Einstellungen, die dem Browser im normalerweise unsichtbaren Teil einer Webseite übermittelt werden, dem Header. Dazu zählt etwa das Feld Content-Security-Policy, das als W3C-Kandidat von den gängigen Browsern unterstützt wird und Cross-Site-Scripting-Angriffe verhindern soll. Je nach Anfälligkeit vergibt die Seite eine Gesamtbewertung zwischen A+ (sehr gut) und F (sehr schlecht). Ein R steht für „Redirect“, also für Sites, die eine Weiterleitung haben und deshalb nicht geprüft werden.

Vorsicht: Standardmäßig veröffentlicht die Site jedes Testergebnis auf einer Art „Live-Ticker“ – mit Bezug auf die zugrunde liegenden Browser-Abfrage. Darin finden sich auch im Header übermittelte Informationen, also beispielsweise Cookie-Inhalte oder Redirects und Akamai-Cache-Abrufe. Diese Übermittlung verhindern Sie mit der Einstellung „Hide results“. Damit die Prüfung etwas bringt, muss man selbst Hand an die Konfigurationsdatei des Webservers oder an Skripte legen können. Für alle anderen bleibt immerhin der interessante Live-Ticker der Scans. (Tobias Engler/hob@ct.de)

Todeszähler

www.mappingpoliceviolence.org

www.theguardian.com/us-news/ng-interactive/2015/jun/01/the-counted-police-killings-us-database#

Neben der Diskussion um Waffenfreiheit ist auch die Gewalt der Exekutive ein Dauerthema in US-Amerika. Jeden Tag werden dort mehr als drei Menschen von der Polizei getötet. Da offizielle Daten spärlich fließen und nur bedingt verlässlich sind, versuchen Seiten wie Mapping Police Violence und The Counted des Guardian, die Missstände festzuhalten und transparent zu machen.

So zeigt zum Beispiel der Bericht aus dem Jahr 2015 zur Gewalt durch die Polizei, dass tödliche Schüsse in bestimmten Großstädten weitaus häufiger vorkommen als in anderen, und das unabhängig von der Gesamtzahl der Delikte. Dabei trifft es nicht selten unbewaffnete (vermeintliche) Täter, und dunkle Hautfarbe erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, zum Ziel zu werden. The Counted präsentiert sogar die einzelnen Fälle einschließlich der Umstände. (Tobias Engler/hob@ct.de)

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