c't 26/2016
S. 60
Test
Konstruktionsbaukasten 3D-Drucker
Aufmacherbild
Der 3D-Drucker von Fischertechnik ist der erste Bausatz mit Systemkomponenten. Seine grobe Spielzeugmechanik macht die Technik sehr anschaulich.

Fischers Freund

3D-Drucker selber bauen mit Fischertechnik

Bausätze von 3D-Druckern erfordern einiges an Geschick und passendes Werkzeug. Der Fischertechnik-Konstruktionsbaukasten besteht weitgehend aus Standardbausteinen des Herstellers und lässt sich ohne Vorkenntnisse und ohne Werkzeug zusammenbauen.

Die Idee, einen 3D-Drucker aus handelsüblichen Konstruktionsbaukästen zu bauen, ist nicht neu. Diverse Beschreibungen im Internet zeigen zum Beispiel Geräte aus Lego oder Fischertechnik (siehe c’t-Link am Ende des Artikels); ein solches brachte seinem Erbauer im letzten Jahr sogar einen Sieg bei „Jugend forscht“ ein. Allerdings eignen sich diese Modelle nur dafür, das Funktionsprinzip eines 3D-Druckers zu erklären. Die Druckergebnisse sind in der Regel weit von brauchbarer Qualität entfernt. Umso gespannter war ich auf den 3D-Drucker von Fischertechnik. Angekündigt wurde er bereits Anfang des Jahres auf der Spielwarenmesse in Nürnberg; seit August ist er zu einem Preis von etwa 650 Euro erhältlich.

Geliefert wird der Drucker in den Fischertechnik-üblichen Sortierschalen. Die diversen Plastiktüten enthalten insgesamt 890 Bauteile. Überrascht hat mich der auf den ersten Blick hohe Anteil bekannter Bauteile. So enthält der Baukasten über 100 der inzwischen aus schwarzem Plastik hergestellten 15 und 30 Millimeter langen klassischen Fischertechnik-Grundbausteine, mit denen schon die allerersten Baukästen in den Siebzigerjahren bestückt waren. Lediglich ein paar neu eingeführte Winkelelemente ergänzen die Mechanik; die übrigen Spezialteile beschränken sich auf die eigentliche 3D-Druckfunktion. Die Schrittmotoren, das Heizelement sowie die Elektronik zum Anschluss an den PC sind übliche 3D-Drucker-Technik, wie sie auch in anderen Bausätzen verwendet werden. Der Fischertechnik-Baukasten enthält neben einer Filamentprobe von 50 Gramm auch einen Schraubendreher sowie einen Spachtel zum Ablösen der Druckobjekte, sodass kein weiteres Werkzeug nötig ist.