Erste Schritte gehen
Notfallsystem booten
1. Im BIOS-Bootmenü Stick bzw. DVD auswählen. Das Menü erscheint oft durch Drücken von Taste F8, F1, F12 oder Esc beim Einschalten des PC.
2. Sonst BIOS-Meldungen beachten, ob andere Tasten das Bootmenü aufrufen. Esc lässt ein alles überdeckendes Logo verschwinden.
3. Sollten nach dem Anschalten nach einem Herunterfahren keine BIOS-Meldungen erscheinen: Windows stattdessen neustarten, währenddessen auf Meldungen achten.
4. Notfalls Boot-Reihenfolge im BIOS-Setup umstellen. Optionen „USB-Boot“ (o. Ä.) und „USB Legacy“ (o. Ä.) aktivieren. Falls der Stick als Festplatte auftaucht, deren Boot-Reihenfolge anpassen.
Übersicht über die Laufwerke verschaffen
Bei laufendem Notfallsystem sind im Explorer zusätzliche Laufwerke zu sehen.
1. V orab: Die Laufwerksbuchstaben können sich von den gewohnten unterscheiden. Denn jede Windows-Installation wie auch das Notfallsystem vergibt die Buchstaben selbsttätig. Normale Installationen merken sie sich danach in der Registry, das Notfall-Windows vergisst sie beim Neustart. Es bindet zudem zur Laufzeit eigene Laufwerke ein.
2. Explorer öffnen („Dieser PC“ auf dem Desktop oder Tastenkombination Windows+E).
3. Das Notfallsystem benutzt B: als RAM-Disk, X: als Systemlaufwerk und Y: für das Bootmedium.
4. Die erste als Windows-Laufwerk erkannte Partition ist üblicherweise c: – ein Blick im Explorer auf die Dateien und Ordner hilft beim Identifizieren.
Netzwerk-Verbindung herstellen
1. LAN-Verbindungen per Netzwerkkabel mit einem Router stellt das Notfallsystem vollautomatisch her.
2. Alternativ geht auch WLAN, sofern Sie zum Verbinden nur ein Passwort einzutippen brauchen – das zusätzliche Eingeben eines Nutzernamens ist leider nicht möglich.
3. Für eine WLAN-Verbindung klicken Sie in der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Netzwerk-Symbol neben der Uhr, dort „Zeige Hauptfenster“ auswählen (beim Doppelklick auf das Desktop-Symbol passiert nichts, wenn das Programm bereits läuft).
4. Es öffnet sich der „PE Netzwerk Manager“. Ganz oben WLAN-Adapter, dann Reiter „Wifi“ und dort das WLAN-Netz auswählen und verbinden.
5. Falls der Treiber für den WLAN-Adapter fehlt, den von der Festplatte nehmen (siehe rechts, „Treiber nachinstallieren“).
Netzlaufwerk verbinden
1. In der Taskleiste mit der rechten Maustaste auf das Netzwerk-Symbol neben der Uhr klicken, „Zeige Hauptfenster“ auswählen.
2. Es öffnet sich der PE Netzwerk Manager. Darin links auf „Netzlaufwerke“ klicken.
3. Laufwerksbuchstabe auswählen, Pfad, Benutzername und Kennwort eintippen, oben auf „Verbinden“ klicken.
Bitlocker-Laufwerk entsperren
1. Im Explorer Laufwerksbuchstaben der Bitlocker-Partition raussuchen.
2. Eingabeaufforderung öffnen (Icon „command prompt“ auf dem Desktop).
3. Befehl manage-bde -unlock c: -pw eingeben (Laufwerksbuchstaben anpassen). Lassen Sie sich nicht davon irritieren, dass beim Eingeben des Kennworts weder Buchstaben noch Sternchen noch sonstwas angezeigt werden. Das Kennwort mit Enter bestätigen.
4. Bei Bedarf liefert der Aufruf manage-bde -unlock c: -? alternative Mechanismen für das Entsperren.
VHD-Datei einbinden
1. Im Startmenü unter „Alle Programme/Computer Management“ den gleichnamigen Eintrag aufrufen.
2. In der linken Spalte „Datenträgerverwaltung“ auswählen.
3. Im Menü unter „Aktion“ den Punkt „Virtuelle Festplatte anfügen“ auswählen, Pfad zur VHD-Datei angeben.
Treiber nachinstallieren
1. Vorab: Klappt nicht immer und nur mit Treibern, die ohne Neustart installierbar sind.
2. Windows+Pause drücken, Gerätemanager öffnen, unter „andere Geräte“ das Gerät ohne Treiber ansteuern.
3. In dessen Kontextmenü auf „Treibersoftware aktualisieren“, danach „Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen“, Pfad anpassen auf den Windows-Ordner der Windows-Partition (meist „c:\windows“), dann auf weiter.
4. Falls Treiber nicht gefunden, das Ganze noch mal von vorn, aber mit anderen Pfaden: „c:\programme“, „c:\programme (x86), „c:\<Herstellername>“, …
5. Nach einem Neustart des Notfallsystems ist die Prozedur erneut erforderlich, weil die Änderungen nicht gespeichert werden.
Programme nachrüsten
1. Geeignet sind die meisten Programme, die es als portable Version gibt. Diese einfach herunterladen und entpacken.
2. Warnung: Es ist dabei an sich zwar egal, ob das Notfallsystem oder das auf der Festplatte installierte System läuft, doch wenn Sie den Stick an einen PC anschließen, auf dem eine infizierte Windows-Installation läuft, könnte sich der Schädling auch über den Stick hermachen. Das ist ein grundsätzliches Problem, das auch für einige der nachfolgenden Tipps gilt.
3. Auf dem Stick mit dem Notfallsystem im Ordner „programs“ einen Unterordner für das Programm anlegen und die entpackten Dateien hineinkopieren.
4. Unter dem Notfallsystem im Explorer das Programm auf dem Stick suchen, dann ausprobieren, ob das Programm sich von dort starten lässt.
5. Falls es keine portable Version des gewünschten Programms gibt, kann man probieren, dessen Installationsverzeichnis in den „programs“-Ordner auf den Stick zu kopieren.
Überblick über die Hardware eines fremden PC verschaffen
1. Sofern auf dem PC bereits Windows läuft: Den Stick mit dem Notfallsystem anstecken, davon aus dem Ordner „programs/hwinfo“ das Programm „hwinfo.exe“ starten, dann weiter bei Schritt 3.
2. Bei fehlendem Betriebssystem Notfallsystem booten. Aus dem Startmenü unter „Alle Programme/Hardware“ das Programm „HWInfo“ aufrufen.
3. Es öffnen sich drei Fenster, wobei das interessanteste hier das hinterste ist: Vorne sehen Sie die Auslastung der Prozessoren sowie Details dazu, dahinter liegt ein Fenster mit einer Baumansicht der gesamten erkannten Hardware.
Image erstellen
Der Universal-Problemlöser: Wenn Sie ein Image Ihrer Windows-Installation anfertigen, brauchen Sie das im Ernstfall einfach nur zurückzuspielen.
1. U nter dem Notfallsystem Übersicht über die Laufwerke verschaffen, Windows-Partition identifizieren.
2. Aus dem Startmenü „Drive Snapshot“ starten.
3. „Backup Disk to File“ auswählen.
4. Windows-Partition auswählen, „Next“ klicken.
5. Ziel-Datei auswählen (idealerweise auf externer Festplatte), Name für die Image-Datei vergeben, „Start Copy“ klicken.
Image wiederherstellen
1. Unter dem Notfallsystem Übersicht über die Laufwerke verschaffen, Windows-Partition identifizieren.
2. Aus dem Startmenü „Drive Snapshot starten.
3. „Restore Disk from File“ auswählen.
4. Datei auswählen, „Next“ klicken.
5. Windows-Partition oder leeren Platz auf der Platte auswählen, „Next“ klicken, Sicherheitsnachfrage bestätigen.
Drive Snapshot unter Windows einsetzen
1. Das auf der Festplatte installierte Windows starten, Stick mit dem Notfallsystem anstecken.
2. Vom Stick aus dem Ordner „programs/snapshot“ die Datei „snapshot.exe“ auf die interne Festplatte oder besser auf das Backup-Laufwerk kopieren, Programm von dort starten.
3. Weiteres Vorgehen wie bei „Image erstellen“.
4. Tipp: So wie den Imager können Sie auch alle anderen Programme aus dem „programs“-Ordner des Sticks einsetzen. Sie brauchen dazu also nicht unbedingt das Notfallsystem zu starten, sofern es das auf der Festplatte installierte noch tut. Doch Obacht: Das geht zwar auch mit den vier im Notfall-System enthaltenen Virenscannern, Sie sollten sie aber trotzdem nur bei laufendem Notfallsystem einsetzen, weil sonst Schädlinge die Virensuche sabotieren könnten. (axv@ct.de )