c't 26/2016
S. 76
Test
Linux-Distribution
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Linux-Distribution Fedora 25 setzt auf Wayland

Fedora beginnt den Abschied vom X-Server: Bei einer Variante der Distribution übernimmt der X11-Nachfolger Wayland die Ausgabe der Bedienoberfläche. Neu dabei ist auch Unterstützung für Raspberry Pi 2 und 3.

Das Fedora-Projekt hat eine neue Version seiner Familie von Linux-Distributionen freigegeben. Die größte Neuerung findet sich bei der oft schlicht „Fedora“ genannten Hauptvariante: Die Workstation Edition gibt ihre grafische Bedienoberfläche standardmäßig mithilfe der Wayland Display Architecture aus. Damit läutet die erste Mainstream-Distribution den lange vorbereiteten Abschied von X11-Protokoll und X-Server ein. Andere Distributoren dürften dem Beispiel mittelfristig folgen.

Das bei der Workstation Edition eingesetzte Gnome sieht im Wayland-Modus nicht anders aus als beim Betrieb mit X-Server. Vorteile bemerkt man allenfalls, wenn man ganz genau hinsieht. So kann der Wayland-Betrieb die vor allem bei der Video-Wiedergabe störenden Artefakte („Tearing“) zuverlässig vermeiden. Wayland verspricht außerdem einen Sicherheitsgewinn: Es schottet Anwendungen voneinander ab, damit sich nicht beliebige Software etwa ins Online-Banking einklinken kann, wie es bei X11 recht leicht gelingt. Wayland vermeidet zudem allerlei unnützen Overhead bei der Grafikausgabe und ist viel schlanker als der X-Server, den selbst wichtige X.org-Entwickler als unzeitgemäß einstufen und für ein Sicherheitsrisiko halten.

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