Mit Cori an die Spitze
Supercomputer-Konferenz SC16 und die 48. Top500-Liste
Über 11.000 Mitglieder der weltweiten HPC-Community kamen in Salt Lake City in Utah zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und zu sehen, welche Neuigkeiten die über 350 ausstellenden Firmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen bringen.
Schon vor Beginn der eigentlichen Konferenz wurde die neue 48. Top500-Liste der Supercomputer veröffentlicht. Deren Gesamtrechenleistung hat gegenüber der 47. Liste vom Juni zwar nicht so viel wie früher, aber immerhin um 18 Prozent auf 672 PFlops zugenommen. An der Spitze hat sich jedoch nicht viel getan, lediglich weiter hinten gab es allerhand Neues. So hielten Xeon Phi mit zehn und Nvidia Tesla P100 mit zwei Systemen Einzug. Drei davon haben es gar in die Top 10 geschafft: In der Gesamtperformance sind nun die USA mit 228 PFlops wieder knapp auf Platz 1 vor China (223 PFlops) – und das, noch bevor Donald Trump seine „America-first“-Offensive gestartet hat.
Für die Trump-Regierung bleibt für „America first“ aber noch genug zu tun, denn in der Anzahl der Systeme in der neuen Liste zogen die USA mit 171 mit China lediglich gleich, und an der Tabellenspitze dominiert China weiterhin deutlich. Dort thront einsam und allein der chinesische Sunway TaihuLight am National Supercomputing Center in Wuxi, der mit den 10 Millionen Kernen der Sunway-S26010-Prozessoren auf 93 PFlops im Linpack-Benchmark kommt. Nummer zwei steht ebenfalls in China: der Tianhe-2 am National Supercomputing Center in Guangzhou mit 33,9 PFlops. Immerhin hat dieser amerikanische Hardware, und mit seinen älteren Intel-Xeon-Phi-Prozessoren (Knights Corner) führte er lange Zeit die Liste an. Platz 3 hält mit 17,6 PFlops der Oldtimer Titan am Oakridge National Lab mit – in Deutschland gebauten – AMD-Bulldozer-Prozessoren vor dem noch älteren Sequoia am Lawrence Livermore National Lab (17,2 PFlops) mit IBM BlueGene/Q.
