c't 24/2016
S. 148
Kinderleicht
Rätsel selbst machen
Aufmacherbild
*Auflösung des Bilderrätsels am Ende des Artikels Bild: Jörg Niehage

Kombiniere!*

Kreuzwort- und Bilderrätsel am PC erstellen

Früher bastelte man Kreuzworträtsel in fummeliger Kleinarbeit mit Stift und Lineal. Heute erledigt das der Computer im Browser – ganz ohne Registrierung und verschmierte Hände. Kniffelige Bilderrätsel lassen sich mit kostenlosen Bildbearbeitern wie Gimp aus Fotos und Cliparts erzeugen.

Das war zu einfach: Kreuzwort- und Silbenrätsel der Wochenendzeitung sind bereits vor dem Mittagessen gelöst und auch das Bilderrätsel sorgte nur für kurzfristigen Knobelspaß. Bevor es langweilig wird, organisiert man Knobel-Nachschub in Eigenregie. Im Internet stellt man in wenigen Minuten Kreuzwort-, Silben- und Buchstabenrätsel zusammen und bestimmt dabei über Inhalt, Schwierigkeitsgrad und Umfang. Die richtige Software hilft darüber hinaus, Fotos und Cliparts am Computer in Bilderrätsel umzuwandeln.

Zum Kasten: Der c’t-Tipp für Kinder und Eltern

Die selbst erstellten Knobelaufgaben zu lösen ist weder sonderlich schwer noch macht das großen Spaß. Also sucht man sich am besten einen oder mehrere Mitstreiter. Jeder entwirft in Eigenregie ein Rätsel am Rechner oder Tablet und am Ende tauscht man die Knobelseiten untereinander aus. Junge Kinder arbeiten im Team mit den Eltern, ältere Kinder mit Computererfahrung schaffen das allein.

Kreuzworträtsel im Web basteln

Web-Dienste wie www.kreuzwort-raetsel.com generieren aus eigenen Inhalten solche Rätsel im Web. Das kostet nichts und der Dienst erfordert erfreulicherweise keine Registrierung. Zuerst vergibt man einen Titel und legt Farbe und Größe fest. Im nächsten Schritt tippen Sie die Fragen und Antworten in Textfeldern ein. Die Fragen halten Sie möglichst knapp und setzen diese am besten nur aus einem oder zwei Wörtern zusammen. So passen sie in die kleinen Kästchen und lassen sich bequem lesen. Im Zweifelsfall reichen für die Fragestellung auch Synonyme. So könnte im Fragefeld schlicht „Mobilcomputer“ stehen, wenn die Lösung darauf „Laptop“ lautet. Generell gilt, dass die Antwort nur aus einem Wort bestehen darf – die ausgedachten Fragen sollten sich also stets eindeutig beantworten lassen. Für Kreuzworträtsel, die direkt im Browser gelöst werden sollen, lässt sich ein Lösungsbutton aktivieren, der auf einen Klick das Rätsel ausfüllt.

Fragen und Antworten denken Sie sich am besten selbst aus. Falls es an Kreativität hapert: Hilfe und konkrete Vorschläge zu unterschiedlichen Themenbereichen bringt die Website unter dem Reiter „Lösungen“ mit; alternativ hilft die Suche weiter. Sollten die Vorschläge und Beispiele von www.kreuzwort-raetsel.com nicht reichen, dienen Online-Lexika wie Wikipedia ebenso gut als Inspirationsquelle wie die Sport-, Spiel- und Nachrichtenseiten der Tagespresse.

Ein eigenes Kreuzworträtsel stellt man online in wenigen Minuten zusammen. Das Ergebnis (rechtes Bild) lässt sich wahlweise direkt im Browser lösen oder ausdrucken.

Nach und nach finden immer mehr Fragen und passende Antworten ihren Weg in den Editor. Im Beispiel waren es am Ende zehn; es dürfen aber auch deutlich mehr oder weniger sein. Damit ein anderer Spieler das Rätsel am Ende problemlos lösen kann, geht man vor der Veröffentlichung nochmal alle Fragen und Antworten durch und überprüft vor allem Letztere auf Tipp- und Rechtschreibfehler. Im letzten Schritt legt man auf Wunsch noch ein Lösungswort fest. Ein Klick auf „Kreuzworträtsel generieren“ puzzelt Ihre Fragen und Antworten zum fertigen Rätsel zusammen. Man kann dieses direkt im Browser lösen; richtig eingetippte Antworten markiert die Software grün, falsche rot. Alternativ schickt man seinem Knobelpartner einen Link zum Rätsel. Für Ausdrucke erstellt die Anwendung unter anderem PDF- und PNG-Dateien. Per HTML-Code lässt sich das fertige Rätsel darüber hinaus auf Webseiten einbinden. Wenn mal die Zeit fehlt oder man einfach selbst eine Runde knobeln will: Auf der Webseite gibt es täglich ein neues Rätsel, das darauf wartet, gelöst zu werden.

Lecker Buchstabensalat

Auf der Website www.raetsel-fuer-kinder.de entwerfen Sie weitere Knobeleien; ebenfalls ohne Geldeinsatz und ohne nervige Registrierung. Beim Buchstabensalat geht es darum, Wörter in einer Buchstabenwolke zu finden und zu markieren. Die Website generiert Buchstabensalate nach einem vorher festgelegten Schwierigkeitsgrad und Thema. Entscheidet man sich beispielsweise für das Thema „Tiere im Wasser“, versteckt die Anwendung Begriffe wie Qualle, Hai und Wal in einer Buchstabenwolke. Jedes Thema lässt sich um bis zu 18 individuelle Begriffe erweitern. Diese trägt man entweder in einem Textfeld ein oder wählt sie aus der Wortschatz-Tabelle aus. Jedes Wort muss dabei mindestens drei Buchstaben lang sein.

Auf www.raetsel-fuer-kinder.de gestaltet man unter anderem Wortschlangen, Silbenrätsel und Buchstabensalate.

Der nächste Schritt bestimmt über Größe und Gestaltung des Buchstabensalats. Zwei Mausklicks entscheiden darüber, ob die gesuchten Wörter unter dem Rätsel in einer Liste angezeigt werden und ob sie sich überschneiden dürfen. Optional fügt man noch eine Beispiellösung in die Wortwolke ein und dekoriert die Rätselseite mit Comic-Motiven – auch ein Blatt mit den Lösungen lässt sich anfügen. Ein neuer Tab öffnet das Rätsel. Lösen lässt es sich aber nicht im Browser; um einen Ausdruck kommt man nicht herum. Das gilt auch für die anderen Rätselformen, die Sie auf der Website gestalten können. Dazu zählen Silbenrätsel, Wortschlangen und Kästchenwörter. Bei Letzterem geht es darum, Wörter in passenden Kästchen unterzubringen.

Bilderrätsel mit Gimp

Mit Bilderrätseln testen Sie Augen und Allgemeinwissen von Eltern und Freunden – und umgekehrt. Dazu verfremdet man beispielsweise das Foto einer Sehenswürdigkeit, sodass das Motiv anschließend nur noch schwer zu erkennen ist. Im Unterschied zu Worträtseln funktioniert das nicht online im Browser, sondern setzt einen Bildbearbeiter voraus. Der Bildbearbeiter Gimp [1] ist kostenlos (siehe Link am Ende des Artikels). Im Beispiel soll ein kleiner Spielzeug-Roboter verfremdet werden. Dafür bieten sich unterschiedliche Filter an. Unter „Filter/Weichzeichner“ wartet der Filter „Verpixeln“ auf seinen Einsatz. Dieser schickt den Roboter auf eine pixelige Reise.

Die Filter von Gimp verfremden Bilder auf unterschiedliche Art und Weise; der kleine Spielzeug-Roboter wurde im Beispiel ein wenig verpixelt.

Pixelbreite und -höhe bestimmt der Filter-Dialog; je größer die Pixel ausfallen, desto stärker wird der Plastikkamerad verfremdet. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Größen, bis es passt. Die Filter-Auswahl von Gimp ist ordentlich: „Cartoon“ verwandelt reale Personen und Gegenstände in Zeichnungen, „Relief“ verleiht Bildern Plastizität und „Kubismus“ haucht Bildern den Malstil Pablo Picassos wenigstens ansatzweise ein. Probieren Sie unterschiedliche Filter und Einstellungen aus – es lassen sich auch mehrere Filter miteinander kombinieren. Wichtig: Bei aller Experimentierfreude sollte das bearbeitete Bild am Ende das eigentliche Motiv immer noch erahnen lassen.

Es gibt auch Bilderrätsel, die das gesuchte Motiv erst gar nicht zeigen. Dabei ordnet man zwei oder mehr Abbildungen in einem Word-, Libre-Office- oder Gimp-Dokument an. Die Kombination aus deren Bezeichnungen bildet wie im Aufmacherbild des Artikels die Lösung. Ein weiteres Beispiel: Das Zusammenspiel von Zitrone und Schmetterling in einem Dokument steht beispielsweise für das Lösungswort „Zitronenfalter“. Dabei muss man weder die Zitrone noch den Schmetterling selbst malen, sondern nutzt Vorlagen aus dem Internet. Kostenfreie Cliparts (siehe c’t-Link am Ende des Artikels) dienen für schnelle und unkomplizierte Bilderrätsel, LibreOffice bringt eine Handvoll Illustrationen von Haus aus mit. Die fertigen Rätsel exportieren Sie als JPEG- oder PDF-Datei und verteilen diese anschließend per Mail an die Knobelpartner; Ausdrucken ist die schlechtere Option, da vor allem farbige Grafiken Druckerpatronen unnötig leer saugen.

Spielend lernen

Selbst gemachte Rätsel sind mehr als nur ein netter Zeitvertreib. Sie lassen sich auch optimal für die Vorbereitung auf Klassenarbeiten oder zum Vokabeln pauken einsetzen. Der Unterrichtsstoff für den Erdkunde-Test über die unterschiedlichen Kapitel der Erdzeitgeschichte lässt sich ebenso gut in einem Kreuzworträtsel abfragen wie Grammatik und Vokabeln von Fremdsprachen. Das Erstellen von Rätseln hat einen doppelten Lerneffekt: Einmal während der Zusammenstellung und später bei der Lösung. Zwischen den beiden Schritten sollte man ein wenig Zeit verstreichen lassen. Alternativ fertigen Eltern ein Lernrätsel für die Kinder an oder tragen diese Idee in Lerngruppen. Lehrer können Kreuzworträtsel und Buchstabensalat auch als Lehrmaterial im Unterricht für Rechtschreib- und Vokabeltrainings einsetzen. Und Nachwuchs-Reporter gestalten so im Handumdrehen eine Knobelseite für ihre Schülerzeitung [2]. (mre@ct.de)

Auflösung: Ratespiele