c't 23/2016
S. 20
News
Server & Storage

VMware bringt noch mehr Cloud-Funktionen

Der neue vSphere Client mit HTML5- und JavaScript-Code soll schneller reagieren als die alte Flash-Version. Bild: VMware

Ab November will VMware die finale Version von vSphere 6.5 verkaufen. Das Virtualisierungssystem enthält dann noch mehr Funktionen zur Verwaltung virtueller Maschinen (VMs) in Cloud-Rechenzentren – egal ob in eigener Hand (On-Premise/Private Cloud) oder bei Cloud-Dienstleistern (Public Cloud). Immer mehr der rund 500.000 Firmen, die vSphere einsetzen, betreiben ihre IT-Systeme als Clouds oder wollen in Zeiten kurzzeitiger Spitzenlast zusätzliche Rechenleistung oder Speicherplatz zukaufen.

VMware liefert Admin-Werkzeuge für das Software-Defined Data Center (SDDC) wie virtualisierte Netzwerkfunktionen (VMware NSX), Storage (VSAN) und Automatisierung (vRealize). VMware will es Admins zudem erleichtern, den Programmierern ihrer Firmen innovative Plattformen wie OpenStack und Docker zugänglich zu machen.

Von vielen VMware-Nutzern sehnlichst erwartet wurde die neue HTML5-Version des vSphere Client, das grafische Werkzeug zur Verwaltung von vCenter. Er soll vor allem schneller sein als die alte Flash-Version. Zur Verwaltung einzelner ESXi-Hosts ohne vCenter gibt es den ESXi Embedded Host Client zur Installation auf dem jeweiligen Host.

Insgesamt stecken laut VMware mehr als 100 neue Funktionen in vSphere 6.5, darunter welche zur Verbesserung der Sicherheit: Im Storage-Profil für eine VM lässt sich nun festlegen, dass die zugehörigen Dateien verschlüsselt werden sollen. Bei VSAN oder Virtual Volumes (VVols) übernimmt das Storage-System diese Verschlüsselung, die dann erst nach einer eventuellen Deduplizierung der Daten geschieht. Auch das Verschieben einer VM (vMotion) soll nun verschlüsselt erfolgen.

Auf der VMworld Europe in Barcelona, die auch 2016 wieder tausende Besucher anlockte, waren Storage-Systeme für die neuen VVols-Funktionen zu sehen, etwa bei Dell EMC, XtremIO, Nimble, NetApp SolidFire, Pure Storage und Tintri. Auch neuere Versionen der Backup- und Replikationssysteme von Veeam und Zerto unterstützen VVols. (ciw@ct.de)

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Schnelle Server-Festplatte

Schnelle 2,5-Zoll-Server-Festplatte: Die Seagate Enterprise Performance 15K HDD v6 soll bis zu 315 MByte/s liefern.

Die Zeit für Festplatten im Rechenzentrum ist noch nicht abgelaufen: Seagate stellt die Enterprise Performance 15K HDD v6 vor, die laut Anbieter weltweit schnellste Festplatte für geschäftskritische Anwendungen. Das 2,5-Zoll-SAS-Laufwerk rotiert mit 15.000 min–1 und soll bis zu 315 MByte/s Dauertransferleistung erreichen. Wie für solche Laufwerke üblich, liegt ihre Kapazität mit maximal 900 GByte unter der üblicher Desktop-Festplatten. Die jährliche Ausfallrate soll lediglich 0,44 Prozent betragen.

Das Laufwerk ist mit verschiedenen Sektorgrößen (512e, 512n und 4Kn) sowie optional als selbstverschlüsselndes Laufwerk erhältlich. Die Enterprise Performance 15K HDD v6 soll im vierten Quartal verfügbar sein, Preise hat Seagate noch nicht mitgeteilt. (ll@ct.de)

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Netzspeicher per NVMf

Wenn der Platz für schnelle Server SSDs im Gehäuse ausgeht, hilft das neue Protokoll NVMf weiter. Mit NVMe over Fabrics bindet etwa Mangstor sein Flash-Array NX6325 an. Das System liefert über Ethernet (2 · 100 GBit/s) oder Infiniband bis zu drei Millionen IOPS. Beim sequenziellen Schreiben von Daten soll das NX6325 maximal 9 GByte/s erreichen, beim Lesen sogar 12 GByte/s. Die Latenz liegt nach Angaben des Herstellers bei weniger als 100 µs.

Als Basis nutzt Mangstor den HPE-Server ProLiant DL380 und die Mellanox-Netzwerkkarten ConnectX-4. Das System ist mit Speicherkapazitäten von 10,8 sowie 21,6 TByte erhältlich, dafür setzt Mangstor jeweils vier SSDs mit 2,7 oder 5,4 TByte aus eigener Fertigung ein. Der Flash-Speicher stammt von Toshiba. Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems beträgt laut Mangstor zwischen 450 und 800 Watt. Preise nennt der Hersteller auf Anfrage. (ll@ct.de)