c't 22/2016
S. 189
Spielekritik
Adventure
Aufmacherbild
Das cinematisch inszenierte Krimi-Adventure Virginia erinnert mit seinen absurden Szenen an David Lynchs TV-Serie „Twin Peaks“.

Stummer Noir-Thriller

Eine der ersten Einstellungen des Mystery-Adventures Virginia zeigt die Protagonistin Anne Tarver vor einem Spiegel. Sie schminkt sich, verlässt das Badezimmer, schreitet durch einen Korridor und tritt auf eine Bühne, wo ihr vor applaudierendem Publikum ein Anzugträger ihren FBI-Ausweis aushändigt.

Anne soll mit ihrer älteren Kollegin Maria Halperin im Fall eines verschwundenen Jungen in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Virginia ermitteln. Nicht nur das Jahr 1992, in dem die skurrile Geschichte spielt, erinnert an David Lynchs Kultserie „Twin Peaks“. Wie dort rückt auch hier der Kriminalfall bald in den Hintergrund. An seine Stelle tritt das Verhältnis zwischen den Agentinnen, wobei die aufkeimende Freundschaft getrübt wird von Annes geheimem Auftrag: Sie soll Maria überwachen.