c't 20/2016
S. 84
Test
Android 7

Endlich rund

Was Android 7 besser macht

Android 7 Nougat ist endlich fertig und wird verteilt. Zeit, sich die Verbesserungen genauer anzuschauen: Läuft das Smartphone mit dem neuen Doze-Modus länger, eignen sich Android-Tablets dank Splitscreen besser zum Arbeiten und lohnt sich die Vorfreude, während man mal wieder aufs Update warten muss?

Das Beeindruckende an Android 7 sind nicht die offensichtlichen großen Neuerungen. Überraschend ist vielmehr, wie gereift das System nach dem Update wirkt. Viele Funktionen sind einen entscheidenden Fingertipp näher, die Oberfläche legt keine spürbaren Denkpausen ein und das ganze System wirkt viel häufiger wie aus einem Guss. Die siebte Version von Googles mobilem Betriebssystem hat mehr denn je das Zeug dazu, den Ruf eines bisweilen hakeligen Systems mit einer oft inkonsequent gestalteten Oberfläche abzulegen. Spannenderweise entwickelt sich iOS 10 gerade in eine andere Richtung und zerfasert stärker (siehe Seite 82).

Ob der gute erste Eindruck insgesamt hält, lässt sich erst in ein paar Monaten sagen. Noch gibt es Android 7.0 nur für die Nexus-Geräte, und selbst hier dauert die Verteilung ungewöhnlich lange. Wer das Update nicht über den Umweg des Betatester-Programms erzwingt, wartet derzeit häufig noch auf das OTA-Update. Wir haben uns das Nougat getaufte System auf Nexus 5X, Nexus 6P und dem Tablet Nexus 9 näher angeschaut.

Flotter Auftritt

Lahm ist Android auch in den Vorgängerversionen nicht, bei frisch aufgesetztem Smartphone laufen Lollipop und Marshmallow ebenfalls geschmeidig. Doch auf vielen Geräten schleicht sich gerade bei einer umfangreichen App-Sammlung nach einiger Zeit eine gewisse Behäbigkeit ein – trotz Mehrkern-CPUs und jeder Menge Arbeitsspeicher.

Google hat viel unter der Haube getan, um dieser schleichenden Verlangsamung entgegenzuwirken. So können sich Apps nicht mehr vom System wecken lassen, wenn sich die Netzwerkverbindung ändert oder ein Bild beziehungsweise Video geschossen wird. Sie müssen nun von sich aus den Status abfragen, damit Android solche Abfragen besser bündeln und die Prozessorlast verringern kann.