c't 18/2016
S. 122
Kaufberatung
Mini-PCs
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Im Zwergenreich

Übersicht aktueller Mini-PCs

Vom winzigen HDMI-Stick bis zum erweiterbaren Mini-ITX-Quader reicht die Vielfalt an Mini-PCs. Die kleinsten machen sich fast unsichtbar, die größten taugen auch für 3D-Spiele. Die Miniaturisierung zwingt jedoch zu Abstrichen, etwa bei den Aufrüstmöglichkeiten.

Kleiner Rechner, große Leistung: Einem größeren Publikum wurde das vor mehr als zehn Jahren bewusst, als Apple den ersten Mac mini zeigte. Seither ist die Auswahl an Mini-Computern geradezu explodiert, Intels „Next Units of Computing“ (NUCs) haben den Trend ab 2012 forciert.

Die großen Unterschiede zwischen den Rechenzwergen machen es jedoch mittlerweile schwer, eine gute Kaufentscheidung zu treffen: Die winzigen HDMI-Sticks sind beispielsweise günstig und manche arbeiten obendrein geräuschlos, sind aber sehr mager ausgestattet. Umgekehrt bekommt man mittlerweile die Rechenleistung eines Mittelklasse-PC im Volumen von zwei Zigarettenschachteln, aber dann wird es teuer und unter Last möglicherweise laut. Wer die Mini-Technik versteht, findet das passende Gerät für seinen individuellen Bedarf.

Die kleinsten PC-Zwerge lassen sich nicht erweitern: Außer CPU sind auch RAM und Flash-Speicher fest verlötet.

Schrumpfprozess

Es gibt mehrere Ansätze für besonders platzsparende Rechner: Man kann schlichtweg ein Notebook nehmen oder ein noch flacheres Tablet. Sind stationärer Betrieb und großes Display gewünscht, kann es auch ein All-in-One-PC sein, bei dem Prozessor, Grafikchip, RAM und Festplatte unsichtbar im Gehäuse verschwinden. Genau wie bei Notebooks kann man die PC-Technik dabei jedoch nicht unabhängig vom Monitor wählen und das Display auch nicht weiter nutzen, wenn der PC-Teil veraltet ist oder ausfällt. Dann doch lieber Mini-PCs, von denen sich viele an den VESA-Gewindebohrungen hinter Monitoren befestigen lassen. Oder sie verschwinden wie die bereits erwähnten HDMI-Sticks sowieso hinter dem Display.

Der Nutzer eines solchen Pseudo-All-in-One-PC kommt allerdings nicht mehr so leicht an den Einschalter oder an USB-Buchsen heran. Doch das lässt sich lösen: Ersteres per Wake-on-Keyboard oder mit einer Schaltsteckdose, letzteres mit einem USB-Hub, wie er auch in manchen Monitoren eingebaut ist.