c't 17/2016
S. 84
Praxis
BlackBerry mit Android
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Beerensicher

BlackBerrys gesicherte Android-Version

BlackBerry schwenkt um auf Android. Dank der dadurch gewachsenen App-Auswahl und den Google Play Services kann das System auch wieder für Privatnutzer interessant sein, die Wert auf Sicherheit legen und sich gleichzeitig nicht einschränken möchten. Unternehmenskunden freuen sich über einen sicheren Unterbau.

BlackBerry-Smartphones kauft man selten wegen der Hardware, sondern eher wegen der besonderen Kombination aus Hard- und Software. Die erste Gerätegeneration mit dem auf Java basierenden BlackBerry OS dominierte den US-amerikanischen Smartphone-Markt, bis sie vom iPhone verdrängt wurde. Die zweite Generation mit dem auf QNX aufbauenden BlackBerry 10 kam zu spät, um Anwendungsentwickler und Konsumenten zu überzeugen. Nun probiert es BlackBerry mit Android und hat dabei denselben Fokus wie bisher: Sicherheit.

Mit der Botschaft „Everybody’s going to be hacked“ zeichnet Konzernchef John Chen in einem Interview gegenüber der Washington Post ein düsteres Zukunftsbild. Mobile Computing sei ein stetig wachsender Teil des Lebens: Geldtransaktionen, medizinische Informationen, Ausweisfunktionen. „Im Augenblick fühlen Sie sich noch nicht bedroht, weil Informationen nur gelesen werden. Was aber, wenn man Ihre medizinischen Informationen verändert?“ Deswegen will BlackBerry in Zusammenarbeit mit Google Android zu einer sicheren Plattform machen. Diese Sicherheit fußt auf drei Säulen: Erstens verankert BlackBerry Android kryptografisch in der Hardware, sodass nur signierte Software geladen wird. Zweitens stärkt BlackBerry Androids Sicherheitssystem durch Hunderte von Modifikationen. Und drittens liefert BlackBerry sämtliche Android-Patches unmittelbar aus.

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