c't 17/2016
S. 136
Praxis
Profi-Tipps für Windows
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Windows stemmen

Tipps für Power-User

Explorer und Registry-Editor, Eingabeaufforderung und PowerShell: Windows enthält etliche Werkzeuge, die für Profi- und Familien-Admins unverzichtbar sind. Ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten sie erst mit den richtigen Einstellungen und einigen Bedien-Tricks.

Für die meisten Anwender sollte Windows zunächst einmal möglichst einfach zu bedienen sein. Allzu mächtige Werkzeuge haben da keinen Platz: Mit ihnen haben Unbedarfte ihr System womöglich schnell zerschossen. Auf der anderen Seite gibt es die Power-User, denen das letzte Quäntchen Bedienfreundlichkeit vielleicht nicht so wichtig ist, wenn sie nur an alle Dateien, Einstellungen und Features herankommen und das System in verschiedensten Disziplinen an ihre Bedürfnisse anpassen können.

Wenn man sich die Grundeinstellungen von Werkzeugen wie dem Explorer ansieht, wird schnell klar, dass Microsoft der weniger erfahrene Anwender offenbar wichtiger ist als der Power-User. In dieselbe Richtung weist die Tatsache, dass die richtig spannenden mitgelieferten Werkzeuge ziemlich gut versteckt sind. Dieser Artikel zerrt sie ans Licht und zeigt den virtuosen Umgang mit den in Windows eingebauten Systemwerkzeugen.

Explorer

Um Dateien und Ordner zu kopieren, zu verschieben, umzubenennen und zu löschen, benutzt man unter Windows den Explorer. Das ist für den täglichen Kleinkram auch in Ordnung, selbst größere Aufräum-Aktionen in den eigenen Dokumenten bewältigt er. Wenn man aber an Systemdateien heran muss, stößt man schnell an die Grenzen dieses Dateimanagers.

Das beginnt damit, dass der Explorer – zumindest in der Grundeinstellung – einiges unternimmt, um bestimmte Informationen vor seinem Benutzer zu verbergen. Die schlimmste Unterlassungssünde begeht er, indem er bei bekannten Dateitypen die Dateiendungen nicht anzeigt. Das kann sogar gefährlich werden: Eine als angeblich harmloses Bild aus dem Anhang einer E-Mail gespeicherte Datei kann so als KlickMich.jpg erscheinen, obwohl ihr wahrer Name KlickMich.jpg.exe lautet. Die Infektion mit einem darin enthaltenen Trojaner ist nur noch einen Doppelklick entfernt. Ändern kann man dieses Verhalten in den Ordneroptionen, je nach Windows-Version zu erreichen über das „Extras“-Menü oder den „Ansicht“-Tab im Ribbon. Die zuständige Option heißt „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“ und steckt in der Liste der „Erweiterten Einstellungen“ auf dem Register „Ansicht“ des Ordneroptionen-Dialogs.