c't 16/2016
S. 52
News
Linux

Digikam 5.0: KDE-Bildverwaltung auf Qt5 portiert

Die KDE-Bildbearbeitung Digikam 5.0 setzt ganz auf Qt5 und ist jetzt unabhängiger von KDE-Bibliotheken.

Die KDE-Bildverwaltung setzt in ihrer neuen Version 5.0 ganz auf Qt5 und braucht weniger KDE-Bibliotheken. Statt wie bisher KIO-Slaves nutzt Digikam bei Datenbankabfragen nun ein Multi-Threaded Interface. Zu den Neuerungen in Digikam 5.0 zählt ein eigener virtueller Mülleimer; bisher kam beim Löschen von Bildern der KDE-Mülleimer zum Einsatz. Das macht das Programm leichter auf andere Betriebssysteme portierbar. Ebenfalls neu ist die verzögerte Synchronisation der Metadaten mit der Datenbank. Ändert man Metadaten in Digikam, werden die Änderungen zunächst nur in die Datenbank geschrieben, das länger dauernde Aktualisieren der Metadaten in den Dateien lässt sich mit dem „Lazy Synchronisation Tool“ auch auf das Ende einer Digikam-Session verlegen.

Digikam 5.0 steht über ein Repository des KDE-Projekts im Quellcode, als Paket für OS X sowie als Installer für Windows zum Download bereit. Arch-Linux-User finden die neue Version bereits in den Paketquellen der Distribution. (lmd@ct.de)

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Verbesserte 3D-Treiber für Linux

Linux-Distributionen werden bei vielen aktuellen Grafikchips von AMD, Intel und Nvidia bald OpenGL 4.3 unterstützen. Das ist dem kürzlich veröffentlichten Mesa 12.0 zu verdanken, bei dem einige enthaltene Grafiktreiber diesen OpenGL-Stand erreichen. Manch hochkarätige Linux-Spiele setzen dieses Niveau voraus, daher liefen sie bislang nur mit den proprietären Grafiktreibern von AMD oder Nvidia. Mesa, das alle gängigen Linux-Distributionen standardmäßig zur 3D-Beschleunigung einrichten, unterstützt OpenGL 4.3 aber nur bei bestimmten Chips und unter gewissen Bedingungen, die c’t online näher erläutert (http://heise.de/-3222893).

Mit der neuen Version unterstützt Mesa nun auch die Radeon RX 480 und einige andere Grafikchips, die AMD bei einer neuen Generation von Grafikkarten einsetzt. Auch die Performance hat sich verbessert; insbesondere der Treiber für die Radeon-Grafikchips der letzten Jahre erzielt bei einigen Spielen jetzt um einiges höhere Bildraten, wie sich in Kurztests mit Tomb Raider oder Shadow of Mordor zeigte.

Erstmals ist auch ein Treiber für Intel-GPUs dabei, der die 3D-Schnittstelle Vulkan implementiert. Die Arbeiten für die nächste, im September erwartete Mesa-Version laufen schon; vieles deutet darauf hin, dass zumindest Intels OpenGL-Treiber dann auch OpenGL 4.5 implementieren wird. (thl@ct.de)

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Slackware 14.2: neue Version des Linux-Urgesteins

Mit Slackware 14.2 hat Patrick Volkerding eine neue Version des Linux-Urgesteins freigegeben, auf das Slackware-User schon lange gewartet haben. Das Update stattet die Linux-Distribution mit dem Longterm-Kernel 4.4.14 aus. Als grafische Bedienoberflächen stehen der etwas veraltete KDE-Desktop 4.14, Xfce 4.12 sowie einige einfache Windowmanager wie Fvwm und Fluxbox bereit. Gnome ist bereits seit Version 10.2 aus Slackware verschwunden. Auf eigene Anpassungen verzichtet Slackware wenn möglich, die Programmauswahl soll keine unnötige Anwendungen umfassen, dazu zählen die Entwickler auch grafische Konfigurationstools.

Slackware 14.2 bringt einen menübasierten Installer auf Ncurses-Basis mit, der wahlweise einzelne oder alle Pakete installiert – darunter auch die gewünschte Desktop-Oberfläche. Die Programmauswahl ist schmal, selbst bei der kompletten Installation aller verfügbaren Pakete braucht das System nur neun GByte Festplattenspeicher. Der Compiler GCC und vieles, was zum Kompilieren von Software oder Programmieren nötig ist, wird standardmäßig installiert, ebenso wie der Apache-Web-Server, verschiedene Browser, Mediaplayer und Gimp. Slackware 14.2 steht für ARM-, 32-Bit- sowie 64-Bit-x86-Systeme über die Projekt-Website zum Download bereit. (Felix Pfeifer/lmd@ct.de)