c't 15/2016
S. 84
Kaufberatung
RAM aufrüsten
Aufmacherbild
Speichermodule wie diese DDR4-DIMMs gibt es mit (oben) und ohne Blechdeckel; Letztere sollten Sie wählen.

Mehr Zellen, bitte!

PC-Hauptspeicher vergrößern

Läuft das RAM über, bremst das vor allem PCs und Notebooks mit klassischen Magnetfestplatten spürbar aus. Ein Speicher-Upgrade bringt den Rechner dann auf Trab – für wenig Geld und oft auch mit geringem Aufwand.

Wenn der Hauptspeicher voll ist, muss das Betriebssystem Daten auf Festplatte oder SSD auslagern. Solche Massenspeicher arbeiten jedoch viel, viel langsamer als DRAM-Module. Deshalb wiederum spürt man das Auslagern in Form zäher Reaktionen des Rechners auf Befehle: Webseiten laden lahm, der Wechsel zwischen Programmfenstern dauert sekundenlang. Bei Computern mit Magnetfestplatten hört man diese dabei rattern, weil der Lesekopf die Daten mühselig auf den Scheiben zusammensucht. Bei Geräten mit SSD fehlt die akustische Rückmeldung, hier helfen bei der Diagnose von RAM-Mangel der Task-Manager – Reiter: Leistung – und der Ressourcenmonitor, den man von dort aus öffnen kann. Sind „Speicherauslastung“ und Datenträgeraktivität gleichzeitig hoch, deutet das stark auf zu wenig RAM hin. Dann verspricht das Aufrüsten mit einigen Gigabyte Hauptspeicher deutliche Beschleunigung – für wenig Geld, denn 2 GByte bekommt man derzeit für unter 10 Euro. Anders als beim Einbau einer SSD braucht man nichts an der Software-Installation zu verändern.

Welche DIMM-Fassungen man zuerst bestückt, klärt das Mainboard- oder PC-Handbuch.

Mehr RAM macht einen PC allerdings nicht automatisch schneller, falls die Computerlähmung eine andere Ursache hat, etwa eine verkorkste Systemkonfiguration oder einen schwachen Prozessor; ist die CPU zu 100 Prozent ausgelastet, kann mehr RAM nichts bringen. Konkrete Tipps zur angemessenen Speichermenge sind schwierig, weil jeder seinen PC anders nutzt, und bei einem Büro-PC gibt es andere Bremsklötze als bei einer Gaming-Rakete. Microsoft verlangt für Windows 10 mittlerweile mindestens 2 GByte, die älteren 1-GByte-Tablets sind krötenlahm. Wir empfehlen 4 GByte als Untergrenze, 8 GByte sind für einen intensiv genutzten Büro-PC sinnvoll – und ein Gaming-PC sollte 16 GByte haben. Bei modernen Rechnern mit vier Steckfassungen für DDR4-Speichermodule (Dual-Inline Memory Modules, DIMMs) sind bis zu 64 GByte möglich, nämlich 16 GByte pro Modul. Bei DDR3-Computern sind es bis auf wenige Ausnahmen 32 GByte (8 GByte pro DIMM). Rechner mit zwei DIMM-Slots vertragen jeweils die Hälfte.