c't 13/2016
S. 30
News
Embedded Systems

BBC Micro Bit bald im Handel

BBC Micro Bit: Mikrocontroller-Bastelspaß mit Bluetooth. Bilder: Nicole Jesse

Bisher konnten sich lediglich britische Schüler am Mikrocontroller-Board Micro Bit erfreuen, demnächst wird es im Handel für jedermann erhältlich sein. Es ist für Anfänger gut geeignet, weil es von der BBC als Lernplattform konzipiert wurde, um Schüler an Computertechnik heranzuführen.

Auf dem Board sitzt ein 32-Bit-Prozessor ARM Cortex-M0 mit 16 KByte RAM und 16 MHz Taktfrequenz. Der Micro Bit hat eine Art „Display“ aus 5 × 5 roten LEDs, zwei Taster, einen 3-Achsen-Beschleunigungssensor, ein Magnetometer und Bluetooth 4.0 LE. Zur Inbetriebnahme sind daher keine weiteren Komponenten nötig. Von den 25 Anschlüssen lassen sich 5 mit Krokodilklemmen oder Laborsteckern kontaktieren, darunter 3 für I/O sowie die Spannungsversorgung. Strom kommt aus einer externen Batterie oder über den Micro-USB-Anschluss.

Zum Coden stehen je nach Programmiererfahrung fünf verschiedene Online-Umgebungen bereit, manche mit integrierten Emulatoren. Anfänger programmieren grafisch mit Microsoft Blocks oder Code Kingdoms JavaScript, Fortgeschrittene arbeiten im Editor mit MicroPython oder ARM mbed. Microsoft Touch Develop ermöglicht Projekte mit Smartphone-Einbindung via Bluetooth. Fertige Programme werden bequem per Drag & Drop über USB übertragen. Der Micro Bit soll voraussichtlich ab Juli für etwa 17 Euro zu haben sein. (kan@ct.de)

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Neue CPU und GPU von ARM

Der ARMv8-A-Rechenkern Cortex-A73 soll seine Vorgänger Cortex-A72 und Cortex-A57 bei Rechenleistung und Effizienz übertrumpfen. Der A73 alias Artemis soll auch weniger Siliziumfläche belegen, wenn er in 10-Nanometer-Technik gefertigt wird.

Drei Faktoren sollen die Rechenleistung um bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Cortex-A72 steigern: Erstens der auf 64 KByte vergrößerte L1-Cache mit optimiertem Prefetcher, zweitens die höhere Taktfrequenz (bis zu 2,8 GHz) und drittens der sparsamere Betrieb. Dadurch soll der A73 in Smartphones mit knapper Stromversorgung und Kühlung länger mit hohen Frequenzen laufen als seine Vorgänger.

Außerdem hat ARM die GPU Mali-G71 angekündigt. Ihre Leistung soll für 4K-Spiele, VR- und AR-Anwendungen reichen. Dazu lassen sich bei der Mali-G71 doppelt so viele Shader-Kerne wie beim Vorgänger Mali-T880 kombinieren, nämlich 32 statt 16. Außerdem soll die Mali-G71 bis zu 20 Prozent effizienter arbeiten, eine um 40 Prozent höhere Performance-Dichte aufweisen und 20 Prozent weniger Speicherdurchsatz bei der Kommunikation mit anderen Komponenten auf einem SoC benötigen. Die neue GPU ist nicht nur mit OpenGL ES bis 3.2 kompatibel, sondern auch mit dem OpenGL-Nachfolger Vulkan, DirectX 11 (Feature Level 11_2) und OpenCL bis 2.0. (ciw@ct.de)

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Raspi-Konkurrent von Asus

Raspi-Alternative von Asus mit Rockchip RK3288.

Auch Asus reiht sich jetzt in die Riege derer ein, die Alternativen zum Raspberry Pi verkaufen. Auf dem noch namenlosen Einplatinencomputer läuft aber keine Raspi-Software. Er ist mit dem ARM-SoC Rockchip RK3288 bestückt, der vier Cortex-A17-Kerne (1,8 GHz, 32 Bit) sowie als GPU eine ARM Mali-T764 enthält. Diese kann 4K-Displays mit 60 Hz via HDMI 2.0 ansteuern. Ein leistungsfähiger Video-Decoder verarbeitet auch H.265/HEVC.

Asus lötet 1 GByte RAM auf die Platine sowie einen Gigabit-Ethernet-Adapter, einen WLAN/Bluetooth-Adapter und einen Realtek-Soundchip. Als Massenspeicher ist eine Micro-SD-Karte vorgesehen. 40 GPIO-Pins stehen bereit. Eine Kamera lässt sich per MIPI CSI anbinden und ein Display-Panel außer per HDMI auch via MIPI DSI. Den Preis nennt Asus bisher nicht. (ciw@ct.de)

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Entwickler-Board mit AMD Opteron A1100

Mitte 2015 hatte AMD das Entwicklersystem Huskyboard mit dem ARM-Server-SoC Opteron A1100 (Seattle, Cortex-A57) angekündigt. Es soll die offene Spezifikation „96Boards EE“ des Linaro-Konsortiums für ARM-Server mit Linux erfüllen. Doch bisher ist das Huskyboard nicht aufgetaucht.

In die Bresche springt die chinesische Firma LeMaker mit dem „Cello“, das man für 299 US-Dollar vorbestellen kann. Es soll noch im Juni ausgeliefert werden. Außer dem 25-Watt-Prozessor Opteron A1120 bietet es einen PCIe-3.0-x16- und zwei SO-DIMM-Slots, zwei SATA-6G-Ports, USB 3.0 und Gigabit Ethernet. (ciw@ct.de)