c't 13/2016
S. 94
Praxis
Datenschutz durch Verschlüsselung
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Löschen optional

Daten durch Verschlüsselung vor neugierigen Blicken schützen

Wer seine Datenträger konsequent verschlüsselt, muss sich im Fall der Fälle nicht damit abmühen, sie mehrfach zu überschreiben. Auch die Daten auf Smartphones und Tablets sind so vor neugierigen Blicken geschützt. Oft genügen wenige Klicks, um eine Verschlüsselung einzuschalten – und in einigen Fällen sind Ihre Daten sogar bereits chiffriert.

Das sichere Löschen von Datenspeichern, die dauerhaft das Haus verlassen, ist unerlässlich – aber nicht immer möglich. Wenn die Festplatte plötzlich den Geist aufgibt und in die Werkstatt muss, möchte man vermeiden, dass der Techniker in den Urlaubsfotos stöbern kann. Und wer sein Smartphone verkauft, steht vor dem Problem, dass sich die darauf befindlichen Daten kaum löschen lassen. Wer von vornherein verschlüsselt, hat diese Sorgen nicht: Selbst wenn die verschlüsselten Daten noch lesbar sind, ist der Zugriff darauf nur mit dem passenden Krypto-Schlüssel möglich. Und den gibt man freilich nicht aus der Hand.

Grundsätzlich sollte man darauf achten, nicht nur einzelne Bereiche des Systems zu verschlüsseln, sondern den gesamten Datenträger. Andernfalls kann es passieren, dass bei der Arbeit mit den verschlüsselten Daten temporär unverschlüsselte Kopien auf dem Speichermedium landen, die sich mit gängigen Datenrettungs-Tools wie TestDisk wiederherstellen lassen. Sollte jemand einen Versuch unternehmen, die verschlüsselten Daten zu knacken, kommt es auf die Länge des Passworts an. Setzen Sie bei der Einrichtung ein Passwort ein, das gerade unterhalb Ihrer persönlichen Schmerzgrenze liegt, damit der Knackaufwand so groß wie möglich ist. Notieren Sie das Passwort auf einem Zettel und bewahren Sie diesen an einem sicheren Ort auf – etwa im Tresor oder Portemonnaie.