c't 12/2016
S. 24
News
Netze

WLAN-Check mit einem Klick

Das 5-Zoll-Display des AirCheck G2 von Netscout stellt die Ergebnisse des WLAN-Tests übersichtlicher dar als sein Vorgänger, der nur ein 2,8-Zoll-LCD mitbrachte.

Die zweite Generation der WLAN-Handheld-Tester AirCheck von Netscout soll IT-Technikern dabei helfen, Problemen in Drahtlosnetzwerken auf die Spur zu kommen. Im Unterschied zum Vorgänger verzichtet der G2 größtenteils auf Tasten und bringt stattdessen ein 5-Zoll großes Touchdisplay mit, auf dem die Ergebnisse übersichtlicher dargestellt sind. Er findet WLANs sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Band (802.11a/b/g/n sowie 802.11ac, 3-Stream-MIMO). Eine externe Antenne ist mittels SMA-Steckverbinder anschließbar. Über die Micro-USB-Buchse lässt sich der WLAN-Tester mit Updates versorgen.

Sofern der AirCheck G2 mit dem Link-Live Cloud-Service verbunden ist, schickt er die Testergebnisse auf Wunsch automatisch in den Online-Speicher. Die Manager-Software des G2 steht im Cloud-Service zum Download auf dem PC bereit. Sie verwaltet einzelne Profile und zeigt detaillierte Informationen zu gespeicherten Testergebnissen an. Der AirCheck G2 kostet 2630 Euro. (apoi@ct.de)

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10 GBit/s vollduplex über Koaxkabel

Die inzwischen zu Nokia gehörenden Bell Labs haben in einem Laborversuch auf einem TV-Koaxkabel in einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung 10 GBit/s über 100 Meter Distanz transportiert, und zwar in beide Richtungen gleichzeitig (vollduplex). In der bei Koax-Verteilsystemen üblichen HFC-Konstellation (Hybrid Fiber Coax) mit einem zentralen Verteiler und mehreren Abnehmern (Point-to-Multipoint) schaffte XG-Cable immerhin noch 7,5 GBit/s vollduplex. Dazu war ein 1,2 GHz breiter Übertragungskanal nötig. Aktuell bieten Kabelbetreiber ihren Kunden maximal 0,4 GBit/s im Downstream an.

Anders als bei der im Kabelstandard DOCSIS 3.1 von 2013 vorgesehenen spektralen Trennung laufen bei XG-Cable beide Richtungen im selben Frequenzband. Das schafften die Bell Labs mit verbesserter Echokompensation, die im gesamten Band zwischen 70 und 80 dB Kanaltrennung für Up- und Downstream erreichte. Diese Technik soll in den erweiterten Standard Full-Duplex-DOCSIS 3.1 einfließen, an dem die CableLabs zurzeit arbeiten. (ea@ct.de)

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Rekord beim Richtfunk

Die Forschergruppe überträgt 6 GBit/s per Richtfunk vom Uni-Center in Köln bis ins 37 km entfernte Wachtberg.

Ein Verbund aus mehreren deutschen Forschungsinstituten hat einen Rekord in der Übertragung per Richtfunk aufgestellt. Beteiligt waren die Universität Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das zu Rhode & Schwarz gehörende Unternehmen Radiometer Physics sowie das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF). Sie erreichten eine Datenübertragungsrate von 6 GBit/s über 37  km Entfernung. Damit haben die Forschenden des Projekts ACCESS (Advanced E-Band Satellite Link Studies) die aktuelle 70-GHz-Übertragungstechnik nach eigenen Angaben um den Faktor 10 übertroffen. Die hohe Datenrate erreichte die Gruppe bei einer Frequenz von 71 bis 76 GHz im für den terrestrischen und Satellitenfunk freigegebenen E-Band.

Denkbar wäre der Einsatz dieser Technik etwa in der Versorgung des ländlichen Raumes mit Internet: Die Backbone-Anbindung eines Dorfes lässt sich über eine Richtfunkstrecke realisieren. Ab dem Schaltverteiler sorgen zumeist kurze Kabelwege für hohe Bandbreite in den Häusern. Mit einer Datenrate wie im Versuch ließen sich über einen Backbone bis zu 250 Internet-Anschlüsse mit ADSL (24 MBit/s) versorgen. (apoi@ct.de)