c't 12/2016
S. 46
Kurztest
VR-Brille

Handy-VR

Die VR-Brille LG 360 VR läuft direkt am Smartphone – mit durchwachsenem Ergebnis.

Aufmacherbild

LGs Virtual-Reality-Brille 360 VR soll der Samsung Gear VR Konkurrenz machen. Anders als das Samsung-Modell muss man kein Handy einschnallen; die Brille besitzt eigene Displays. Ans Smartphone ist sie trotzdem fest gebunden: Die 360 VR funktioniert nur, wenn man sie per USB-Kabel mit dem LG G5 verbindet. Wegen der niedrigen Auflösung von 960 × 720 Pixeln pro Auge treten Pixelstrukturen störend hervor und das Bild erscheint unscharf. Da die Brille mit Verzögerung auf Kopfbewegungen reagiert, wurde den Testern schnell übel (Simulatorkrankheit).

Video: LG 360 VR

Ebenfalls übel: die Ergonomie. Die flexiblen Ohrbügel liegen punktuell auf und halten die Brille nur wegen ihres hohen Auflagedrucks. Der Schirm um die Linsen, der die Augen von der Umgebung abschotten soll, steht teils einen Zentimeter vom Gesicht ab. So dringt trotzdem Licht ein und beim Blick nach unten sieht man die Umgebung – das raubt einem das Mittendringefühl. Um die Linsen für Fehlsichtige zu justieren, muss man die Brille absetzen, einstellen und zum Prüfen wieder aufsetzen.

Das bisherige App-Angebot ist ein Witz: Außer einem YouTube-Player, einer Galerie-App und Demofilmchen bietet der Hersteller keine Software an – jede Pappbrille hat mehr zu bieten. Cardboard-Apps verweigern die Zusammenarbeit. Die LG 360 VR ist die schlechteste VR-Brille der aktuellen Generation. (hcz@ct.de)

Tabelle
Tabelle: LG 360 VR