c't 11/2016
S. 26
News
Audio/Video

Digitales Antennenfernsehen DVB-T2 HD startet als Freenet TV

Ein Standard, zwei Logos: Sowohl mit dem grünen Logo „DVB-T2 HD“ als auch mit „Freenet TV“ gekennzeichnete Geräte eignen sich zum Empfang des deutschen DVB-T-Nachfolgers.

Nach der Übernahme des Dienstleisters Media Broadcast ist die für Mobilfunk- und Internetdienste bekannte Freenet AG als einziger Provider Deutschlands für das neue terrestrische Digitalfernsehen DVB-T2 HD verantwortlich und drückt ihm dabei seinen Markennamen auf: Zu dem bisher zur Kennzeichnung geeigneter Empfangsgeräte genutzten grünen DVB-T2-HD-Logo gesellt sich jetzt das Freenet-TV-Logo.

Das hochauflösende Antennenfernsehen startet Anfang Juni zur Fußball-EM in 18 Ballungsgebieten mit sechs Sendern in Full HD: Das Erste, ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1 und VOX. Während des Testbetriebs bis zum Frühjahr 2017 soll das Angebot von Freenet TV kostenfrei sein. Die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender werden auch danach unverschlüsselt ausgestrahlt, während Media Broadcast für die Entschlüsselung der Privatsender ein „monatliches Zugangsentgelt im mittleren einstelligen Euro-Bereich“ erheben will.

DVB-T2 nutzt Irdeto zur Verschlüsselung von Programmen, DVB-T2-fähige Fernseher lassen sich über ein CI+-Modul für den Freenet-TV-Empfang aufrüsten. Mit dem kostenpflichtigen Regelbetrieb soll das Angebot um 40 weitere Sender wachsen, davon 20 verschlüsselte Privatsender. Die Freischaltung von freenet TV soll ohne feste Vertragsbindung auch über Prepaid-Angebote möglich sein. (sha@ct.de)

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Echte 4K-Videoproduktionen auf Ultra HD Blu-ray

Nicht bloß hochgerechnet: Busch Media liefert in echtem 4K produzierte Dokus mit bis zu 60 Hz Bildwiederholrate auf UHD Blu-ray.

Busch Media hat die ersten Ultra HD Blu-rays mit Natur- und Landschaftsaufnahmen herausgebracht, die tatsächlich in der ultrahohen „4K“-Auflösung mit 3840 × 2160 Pixel gedreht wurden; die Mehrzahl der bislang auf UHD Blu-ray erschienenen Spielfilme wurde hingegen von einem 2K-Kinomaster hochgerechnet.

Zum Start liefert Busch Media die Titel „India 4K“, „TimeScapes 4K“, „USA – A West Coast Journey“ sowie „Best Of 4K“ zur Auswahl. Letztgenannte Disc bietet mit den Clips „Namibia“ und „Morocco“ aus der Reisedokumentationsreihe „Global Traveller“ erstmals zwei 4K-Videos, die sogar mit 50 Bildern pro Sekunde gedreht wurden.

Bei einer ersten Sichtung überzeugten vor allem die Aufnahmen von Namibia, Hongkong und Indien sowie die Zeitraffer-Clips Made on Earth, Shaped (Gesteinsformationen) und Urbs Aeterna (antike Baukunst) mit plastischen und farbenfrohen Bildern – obwohl die Disc weder erhöhten Kontrast (High Dynamic Range, HDR) noch BT.2020-Farbraum bietet. Letzteren vermisst man am ehesten beim Video zum „Holi“-Festival in München, auf dem auch Pulver mit etwas intensiveren Farben durch die Luft gewirbelt sein dürfte. Abstriche muss man beim (non-verbalen) Soundtrack machen: Lediglich zwei Trailer bieten in DTS-HD Master Audio kodierten 5.1-Ton; die Kurzfilme liegen nur in Stereo vor. (nij@ct.de)

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LegendSky nimmt HDMI-Konverter vom Markt

Der chinesische Hersteller LegendSky hat im Rahmen eines Vergleichs drei Produkte seiner Marke HDFury vom Markt genommen. Dabei handelt es sich um die Digital-Analog-Wandler „Gamer 1 RGB“, „Gamer 2 Component/Stereo“ und „Gamer 2 RGB/Stereo“, mit denen sich über HDMI angelieferte Videobilder auch auf Displays ohne passenden Digitaleingang wiedergeben lassen. Das klappte auch bei HDMI-Signalen, die mit dem Kopierschutz HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) versehen waren.

Das Hollywood-Studio Warner Bros. und die für den HDCP-Kopierschutz zuständige DCP (Digital Content Protection) hatte zuvor Klage gegen LegendSky eingereicht. Allerdings ging es dabei um den Konverter „Integral 4K60“, den der Hersteller weiterhin anbietet. Das Gerät stuft den bei 4K-Medien- und UHD-Blu-ray-Playern genutzten Kopierschutz HDCP 2.2 auf HDCP 1.4 herunter, um 4K-Zuspieler auch an älteren 4K-TVs und Audio/Video-Receivern betreiben zu können.

Während die Kläger darin eine unrechtmäßige Überwindung des Kopierschutzes sahen, argumentierte LegendSky mit einer angeblichen Lücke in den HDCP-Lizenzvereinbarungen. Zudem hätten sogar bekannte Videoanbieter wie Netflix, Disney, NBC und CBS die HDFury-Geräte „zur legalen Verwendung“ gekauft. Eine besondere Würze bekam der Fall, als sich eine Raubkopierer-Gruppe bei HDFury bedankte und auf den Integral 4K60 verwies. (nij@ct.de)