c't 10/2016
S. 67
Test
Arduino
Aufmacherbild

Uno, Due, 101 …

Arduino-Board mit Beschleunigungssensor und Bluetooth

Die Arduino-Familie hat Zuwachs bekommen. Für den jüngsten Spross Genuino 101 stand Intel Pate. Der Neue hat viele Ähnlichkeiten mit dem Klassiker Uno, es gibt aber auch einige wesentliche Unterschiede.

Die Versuche Intels, auf der beliebten Arduino-Plattform Fuß zu fassen, waren bislang wenig erfolgreich. Es fehlte dabei vor allem der Charme des Schlichten, der die Arduino-Welt bei Bastlern und Hobby-Entwicklern so beliebt macht. Der gemeinsam mit Intel entwickelte Genuino 101 fügt sich deutlich besser in das Arduino-Universum ein als zuvor etwa Intels Galileo. Die Arduino-Boards heißen außerhalb der USA nunmehr Genuino, ansonsten sind die Boards identisch. Völlig integriert in die Arduino-Welt ist der Intel-Genuino aber auch noch nicht: So unterstützt ihn die IDE nicht von Haus aus. Man muss ihn erst über deren Boards-Manager nachinstallieren. Linux-User müssen nach der Installation noch ein Skript namens create_dfu_udev_rule ausführen. Erst dann lassen sich Programme direkt aus der IDE auf den Genuino 101 hochladen.

Der 101 ist mit dem Uno weitgehend Pin-kompatibel. Alle 14 Digital-Pins können Interrupts auslösen, beim Uno geht das nur mit zweien. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Versorgungsspannung von nur 3,3 Volt auf dem Board des 101. Anders als etwa der ebenfalls mit 3,3 Volt arbeitende ARM-Prozessor auf dem Arduino Due vertragen die I/O-Ports von Intels Curie-Chip aber bis zu 5 Volt, somit ist die Nutzung vieler Arduino-Erweiterungen (Shields) unproblematisch, sofern sie ihrerseits mit einer Spannung von 3,3 Volt als logischen High-Level auskommen. Das ist bei vielen Peripherie-Chips wie Porterweiterungen der Fall, die – wie die klassischen Arduinos auch – Spannungen bereits ab 2,7 Volt als logisches High interpretieren. Mit Display-Treibern zum Beispiel kann es aber zu Problemen kommen, weil sie auch die Hintergrundbeleuchtung oftmals über einen (PWM-geregelten) Digitalausgang betreiben und die niedrigere Spannung dafür nicht ausreicht.