c't 10/2016
S. 138
Praxis
IPv6: Segmentierung
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Flankierende Maßnahmen

IPv6: Strukturierung von großen Netzen

Mit IPv6 erhält endlich wieder jeder PC seine individuelle öffentliche IP-Adresse und kann daher, wenn es der Administrator wünscht, direkt mit anderen kommunizieren. Deshalb muss man IPv6-Netze anders segmentieren, als man es noch von IPv4 gewohnt ist.

Alle modernen Betriebssysteme beherrschen IPv6 und weltweit führen immer mehr große Provider das moderne Internet-Protokoll zusätzlich zum in den 1970er Jahren entwickelten IPv4 ein. Sie brauchen es schlicht, um die Kundennachfrage nach immer mehr Anschlüssen zu befriedigen. Mit IPv4 geht das längst nicht mehr, denn dessen Adressraum ist weitgehend erschöpft. So hält IPv6 bei immer mehr Privatkunden Einzug. Diesen Wandel beschreiben wir im Beitrag ab Seite 132.

Eine bedeutende Gruppe hinkt der Entwicklung noch hinterher – viele Betreiber von großen Netzen in Firmen, Schulen und Institutionen. Manche arrangieren sich klaglos mit der etablierten Technik, ohne die IPv4-Nachteile abschütteln zu wollen. Dabei können erst mit IPv6 alle Hosts der Welt wieder individuelle öffentliche Adressen bekommen und Ende-zu-Ende-Verbindungen aufbauen. Das kommt beispielsweise VoIP- oder Peer-2-Peer-Anwendungen zugute; sie laufen ungehindert, direkt von Host zu Host.