c't 1/2016
S. 115
Praxis
Coole Tablet-Projekte: Leuchttisch

Leuchte für Kreative

Tablets in Leuchttisch oder Softbox umfunktionieren

Selbst das langsamste und billigste Tablet kann eines: leuchten. Dank großem Display ist es im Handumdrehen in einen praktischen Leuchttisch für Zeichner und Fotografen oder in einen farbigen Strahler im Fotostudio umgewandelt.

Leuchttische zum Zeichnen kosten häufig mehrere hundert Euro. Für viele Anwendungen reicht aber ein großes Tablet wie ein iPad 2 oder ein altes Galaxy Tab völlig aus. Stellt man es auf volle Helligkeit und öffnet eine Taschenlampen-App, strahlt das Tablet-Display wie ein Leuchttisch durch Vorlagen und Skizzenpapier hindurch und ermöglicht es so, Vorlagen abzupausen. Selbst die hellsten Tablets schaffen es allerdings nicht, dickeres Fotopapier zu durchleuchten. Dafür kann man anders als beim Leuchttisch aber auch das Foto zum Abzeichnen einfach in der Fotogalerie des Tablets öffnen – notfalls fotografieren Sie die Foto-Vorlage dazu vorher ab. Am besten fixieren Sie das Skizzenpapier am Tablet-Rahmen oder legen das Tablet in einen Zeichenblock unter das oberste Blatt, damit es nicht verrutscht. So vermeiden Sie auch, dass der Finger beim Zeichnen das Papier verschiebt und dabei den Touchscreen auslöst. Sind die Konturen auf dem Vorlage-Foto zu schwach, können Sie das Abzeichnen durch Erhöhen des Kontrasts in einer Bildbearbeitung erleichtern. Noch einfacher ist es, wenn Sie mit den werbefinanzierten Apps Sketch Guru (Android, iOS) oder Sketch Kamera (Android) die Linien auf dem Foto automatisiert nachzeichnen lassen.

Apps wie Grid#, Drawing Grid (iOS) oder Grid Drawing Assistant (Android) legen ein Gitter auf das Bild und unterteilen es in Segmente. Das macht nicht nur das direkte Abzeichnen leichter; man kann die Vorlage dadurch auch besser auf ein größeres Blatt Papier skalieren. Diese Leuchttisch-Methode eignet sich übrigens auch prima, um über Google und Apple Maps eigene Landkarten etwa mit der vergangenen Urlaubsroute abzuzeichnen.