Jobrad statt Dienstwagen: Steuervorteile für Fahrradfahrer

Nach einer Steuerreform boomt das Thema Jobrad. Kein Wunder, denn Arbeitnehmer kommen so günstig an ein gutes Fahrrad. Wir verraten, was zu beachten ist.

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Porsche / Cyklaer

Porsche verkauft Pedelecs unter dem Label Cyklaer. Der Grundpreis des E-Bikes mit Karbonrahmen: 6999 Euro. Im Online-Konfigurator, der an jene von Pkws erinnert, ist der Hinweis „Jobrad Leasing möglich“ groß zu lesen. Hintergrund ist die teilweise oder vollständige Steuerfreiheit der Privatnutzung von gewerblich erworbenen Fahrrädern.

(Bild: Porsche / Cyklaer)

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Die Deutschen haben das Fahrrad neu entdeckt: Die Verkaufszahlen steigen kontinuierlich an. 79 Millionen Exemplare sollen es in Deutschland insgesamt sein. Man könnte meinen, dass dieser Bestand für gut 83 Millionen Einwohner ausreicht. Aber trotzdem hat der Absatz einen permanenten Aufwärtstrend: 2018 wurden 4,2 Millionen an Frau, Mann und Kind gebracht, sagt die Statistik des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV). 2019 waren es 4,3 Millionen und 2020 erstmals fünf Millionen. Im ersten Halbjahr 2021 gab es ein weiteres Plus auf 2,75 Millionen; die Zahlen fürs Gesamtjahr liegen noch nicht vor. Es ist, als wolle eine ganze Nation aufs Rad steigen und die Verkehrswende aktiv umsetzen. Der Trend ist zum Boom geworden. Wie aber lässt sich diese Entwicklung erklären?

Zum einen mit attraktiveren Produkten. Die Auswahl wird immer differenzierter. Der Drahtesel, Synonym für das simpelste denkbare Fahrrad, hat nahezu ausgedient. Stattdessen gibt es Mountainbikes und Rennräder mit weiteren Untergruppierungen wie dem Gravelbike, hinzu kommen Retro-Cruiser und Lastenräder. Vor allem aber haben Pedelecs (Pedal Electric Bicycle) das Angebot bereichert. Der etwas sperrige Begriff wird im Volksmund zunehmend durch das ebenfalls englische Kürzel E-Bike ersetzt.

Die monatliche Rate relativiert den hohen Kaufpreis wie bei diesem E-Bike Urwahn Platzhirsch. Der Platzhirsch hat einen Stahlrahmen, dessen gebogene Elemente aus dem 3D-Drucker kommen. Der Antrieb stammt von Mahle. Trotzdem wiegt das E-Bike nur 14 Kilogramm. Das alles in Verbindung mit der regionalen Fertigung ist ab 4499 Euro zu haben.

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Die Marktanteile sprechen für sich: Waren 2018 noch 24 Prozent aller Neukäufe mit einem Elektromotor zur Tretunterstützung ausgerüstet, lag der Anteil im ersten Halbjahr 2021 bereits bei 44 Prozent. Es sind aber nicht nur die individuelle Vielfalt und die Elektrifizierung, die dem Radverkauf Rückenwind geben. Ein besonders wichtiger Treiber ist die steuerliche Förderung. Vereinfacht gesagt werden die Mechanismen des Automarkts zunehmend auf den Fahrradmarkt übertragen.

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