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Die letzte Eclipse-Version brachte eine Reihe wichtiger Neuerungen. Nun steht die Release 3.0 vor der Fertigstellung und wirft damit die Frage auf, ob sich ein Upgrade lohnt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bernhard Steppan

Obwohl Eclipse in erster Linie wegen seiner Java-Entwicklungsumgebung populär geworden ist, steckt hinter dem Projekt weit mehr als nur ein weiteres Java-Tool: Die Erfinder bezeichnen ihr Produkt als eine universelle Plattform zur Herstellung von Werkzeugen. Der Startschuss für die Entwicklung fiel im April 1999, als absehbar war, dass der Vorgänger Visual Age die Marktführerschaft bei den Java-Entwicklungsumgebungen verlieren würde.

Damals begannen rund 40 Entwickler der kanadischen IBM-Tochter OTI (Object Technology International), eine neue Basis für Entwicklungswerkzeuge zu legen. Sie konnten dabei auf die reiche Erfahrung mit Klassenbibliotheken und Programmiertools sowohl aus der Smalltalk- als auch der Java-Ära der IBM zurückgreifen. Das erklärt, warum sie nach nur zweijähriger Entwicklungszeit Eclipse 1.0 vorstellen konnten.

Allein dies wäre schon eine Sensation gewesen, aber IBM ließ es nicht dabei bewenden und gab den gesamten Projektquelltext zur Verblüffung vieler als Open Source frei. In der Folgezeit kam es zu erheblichen Spannungen mit dem Java-Erfinder Sun Microsystems, der durch Eclipse eine Spaltung der Java-Community befürchtete. Mittlerweile haben sich die Wogen ein wenig geglättet, und man diskutiert wieder über Inhalte. Zum Beispiel über die Bestandteile von Eclipse - den Kern, die Plug-ins und das GUI-Framework (siehe dazu iX 11/2003, S. 30).

Die Eclipse-Entwickler haben das traditionelle Plug-in-Konzept ins Extreme getrieben: Im Gegensatz zu herkömmlichen integrierten Entwicklungsumgebungen (IDEs) ist Eclipse keine monolithische Anwendung. Die OTI-Mannschaft entwarf stattdessen eine Architektur, bei der die gesamte Umgebung nur auf einem kleinen Kern basiert, den man durch Komponenten (Plug-ins) erweitern kann. Deshalb lässt sich Eclipse besser als andere IDEs (JBuilder, C++-Builder, MS Developer Studio et cetera) an individuelle Wünsche - durch Entfernen oder Hinzufügen von Modulen - anpassen. Die Plug-ins müssen lediglich dem Eclipse-Programmiermodell folgen und in Java geschrieben sein (wie der überwiegende Teil der Plattform selbst).

In der Printausgabe finden Sie die vollständige Review sowie Informationen zu den großen Unterprojekten des Eclipse-Projektes, etwa dem zu C/C++. (jd)