Klimaschutz: Wie IT zur Rettung des Klimas beiträgt

Für den Klimaschutz benötigt man weniger Autos, mehr Busse und Bahnen und regenerative Kraftwerke. Aber auch die IT kann etwas zur Klimarettung beitragen.

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Bevor die IT zur Klimarettung beitragen kann, verschärft sie erst einmal die Krise, denn Rechenzentren benötigen Strom und Kühlung, die Produktion neuer Computer verschlingt Rohstoffe und bringt komplexe globale Lieferketten hervor.

Weil genügend Menschen Bitcoins für nützlich halten, gingen dafür voriges Jahr 300 TWh Strom drauf, wie die Universität Cambridge schätzt, und die Kryptowährungsindustrie zieht mit ihren Millionen von Spezialchips in die Länder mit dem niedrigsten Strompreis. Immer mehr Länder verbieten das Kryptomining, einige wie Iran und Kosovo vorrangig aufgrund von Energieproblemen, andere aber vermutlich auch aus Angst vor einer nicht staatlich kontrollierbaren Währung – dem eigentlichen Zweck der Kryptowährungen. Nachhaltigkeit sieht anders aus – und auch Proof-of-Stake-Kryptowährungen dürften mit Blick aufs Klima eher Teil des Problems als der Lösung bleiben. Das sieht inzwischen auch die Mozilla Foundation so und überlegt, ob die Annahme von Spenden per Kryptogeld noch zu den Klimazielen der Organisation passen.

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Nützlicher hingegen machen sich Rechenzentren und Supercomputer in der Forschung, beispielsweise der Fusions- oder Klimaforschung. Das Deutsche Klimarechenzentrum DKRZ, gegründet vom Klimaforscher und Nobelpreisträger Klaus Hasselmann, will im Januar 2022 die finale Ausbaustufe des Supercomputers HLRE-4 "Levante" aus 3000 Rechnerknoten mit je 80 GByte Speicher und insgesamt 350.000 Prozessorkernen in Betrieb nehmen. Die 1,5 Megawatt, die das Rechenzentrum verschlingt, beziehen die Forscher als CO2-neutralen Strom und arbeiten mit einer "möglichst energieeffizienten" Kühlanlage. Levante soll globale Klimamodelle mit Rasterweiten von 80 bis 100 Kilometern berechnen, aber auch praktische Daten für regionale Entscheidungen liefern.