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Nackenheizung ermöglicht adventliches Open-Air-Vergnügen

Unterwegs im offenen Peugeot 308 CC 200 THP

Fahrberichte ghe

Bei offenem Blechdach verwöhnt Warmluft die Nacken der auf Ldder gebetteten Front­passagiere. Was hat der neue Peugeot 308 CC 200 THP mit 200-PS-Benziner sonst noch zu bieten?

München 27. November 2011 – Deutschland im Spätherbst: Vielerorts gab es im November kaum Niederschlag – eine willkommene Gelegenheit für Cabriofahrer, die Open-Air-Saison zu verlängern. Gute Voraussetzungen also, um den neuen Peugeot 308 CC mit klappbarem Blechdach auszuprobieren. Angetrieben wird das "Coupé-Cabrio" – daher das "CC" in der Modellbezeichnung – von einem 200-PS-Benziner mit Turboaufladung, der an eine Handschaltung gekoppelt ist.

Stimmiges Äußeres

Die Seitenlinie des 308 CC ist für unseren Geschmack gelungen, unabhängig davon, ob das zweiteilige Klappdach offen oder geschlossen ist. Auffällig sind die großen, weit Richtung A-Säule gezogenen Frontleuchten und der gigantische Diffusor am Heck, der eher zu einem Fahrzeug aus der 500-PS-Klasse passen würde. Eine Abrisskante auf der Heckklappe sorgt für eine gute Aerodynamik. Ein bisschen umständlich: Der Tankdeckel muss mit dem Zündschlüssel entriegelt werden.

Ziemlich unübersichtlich

Die Kabine des 308 CC ist top verarbeitet. Die Sitze gefallen uns mit ihrem ausgeprägten Seitenhalt, und die weißen Instrumente mit den dünnen roten Nadeln sind schick. Die 200-PS-Variante des CC gibt es in Deutschland übrigens ausschließlich in der höchsten Ausstattung Allure. Mit dabei sind dann unter anderem Ledersitze, ein unten abgeflachtes Sportlenkrad und ein belederter Schaltknauf. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Der 308 CC ist ausgesucht unübersichtlich. Die A-Säule ist so stark geneigt, dass die Sicht zur Seite eingeschränkt ist.

Molliger Luftschal

Hinten können im 308 CC auch Erwachsene recht anständig sitzen. Allerdings muss man sich an die sehr aufrechte Sitzposition gewöhnen, bei geschlossenem Dach kommen größere Zeitgenossen leicht mit der Heckscheibe in Kontakt. Den Passagieren vorn wird die Regelung der Sitzheizung missfallen: Diese sitzt jeweils außen unten am Sitz und muss ertastet werden. Das Multimedia-System lässt sich nicht intuitiv bedienen, leistet aber nach einer Eingewöhnungszeit gute Dienste. Immerhin können viele Funktionen über einen Satelliten rechts unten am Lenkrad gewählt werden. Ideal fürs Offenfahren an kühlen Tagen: Über Rädchen in der Mittelkonsole kann der "Luftschal" für die Vordersitze aktiviert werden. Dieser Luftstrom wärmt enorm und gefällt uns deutlich besser als die Systeme des Air-Scarf-Erfinders Mercedes. Selbst die Technik des neuen SLK kann da nicht mithalten.

Recht straffes Fahrwerk

Die fahrdynamischen Qualitäten unseres Franzosen passen zum kraftvollen Antrieb: Mit präziser spielfreier Lenkung lässt er sich prima um die Ecken zirkeln. Die Fahrwerksabstimmung tendiert eher zu straff, was in der Kurve von Vorteil ist. Aber auch bei heftigen Unebenheiten auf gerader Strecke schlagen sich Federn und Dämpfer souverän – der 308 CC ist sowohl für entspanntes Reisen als auch für eine sportliche Gangart geeignet. Wie die meisten Cabrios vibriert der 308 CC bei kurzen Querrillen oder Schlaglöchern ein bisschen – die Steifigkeit eines Fahrzeugs mit geschlossenem Dach dürfen wir hier nicht erwarten.

200 Turbo-PS

Aus 1,6 Litern Hubraum schöpft der Vierzylinder des 308 CC 200 THP dank Abgasturbolader 200 PS. Der Benziner läuft äußerst kultiviert, im Leerlauf könnte man glauben, ein Start-Stopp-System hätte die Maschine ausgeschaltet. Allerdings gibt es im 308 CC 200 THP diesen Spritsparer noch gar nicht. In 8,3 Sekunden spurtet der Franzose auf Tempo 100, bei 240 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Der Verbrauch liegt laut Werk im Schnitt bei 7,0 Liter pro 100 Kilometer. In unserem Test kamen mit viel Stadtverkehr und schnellen Autobahnabschnitten 10,0 Liter zusammen.

Schaltung: deutlich verbessert

Geschaltet wird in unserem 308 CC über ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Beim Vorgänger mussten wir noch nicht enden wollende Schaltwege zurücklegen und mit einem indifferenten Schaltgefühl leben. Doch die Ingenieure haben ihre Hausaufgaben gemacht, beim neuen Modell lassen sich die Gänge knackig und präzise einlegen.


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