Cebit

CeBIT: AVM zeigt MU-MIMO-Fritzbox

Mit schlauem MU-MIMO-WLAN, einem Einsteiger-Router ohne xDSL-Modem und neuen Funktionen für FritzOS will AVM dieses Jahr auf der CeBIT punkten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 162 Kommentare lesen
AVM kündigt MU-MIMO-Fritzbox für die CeBIT an
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Klan
Inhaltsverzeichnis

Der Berliner Router-Hersteller AVM will auf der CeBIT 2015 den Fritzbox-Router 4080 mit Multi-User-MIMO, die Fritzboxen 4020, 6820 LTE und 7430 sowie eine Vorschau auf die kommende FritzOS-Version präsentieren. Einen Prototyp des MU-MIMO-Geräts hatte der Hersteller bereits im Jahr 2014 auf dem Broadband World Forum gezeigt.

Die Fritzbox 4080 von AVM soll mehrere Client-Geräte simultan mit WLAN versorgen können.

(Bild: AVM)

Die MU-MIMO-fähige Fritzbox 4080 überträgt bis zu 1733 MBit/s brutto über vier Datenströme (4-Stream-MIMO) nach dem IEEE-Standard 802.11ac. Im 2,4-GHz Band nutzt sie ebenfalls vier Streams und erreicht damit 600 MBit/s (IEEE 802.11n) beziehungsweise 800 MBit/s, falls die Gegenstelle die im 2,4-GHz Band proprietäre Modulation QAM256 verwendet.

Im MU-MIMO-Betrieb soll sie mehrere Clients simultan mit Daten beschicken. Diese Funktion bezeichnen die Hersteller als Wave 2, faktisch ist MU-MIMO jedoch schon länger optionaler Teil der 802.11ac-Spezifikation. Wie viele WLAN-Clients die Fritzbox tatsächlich per MU-MIMO ansteuern kann, will AVM erst zur CeBIT bekanntgeben. Technisch denkbar ist es jedoch, dass das Gerät vier unabhängige Clients mit 433 MBit/s brutto oder zwei WLAN-Geräte mit je 867 MBit/s brutto bedient. MU-MIMO erfordert kompatible Clients, die bisher am Markt fehlen. Auch wird nicht jeder einen zweiten Router kaufen wollen, um damit PCs per 4-Stream-MIMO ins WLAN einzubinden.

Die Verbindung zum Internet stellt die Fritzbox 4080 über einen Gigabit-WAN-Anschluss her, auf ein VDSL-Modem verzichtet der Hersteller. Das stellt eine Abkehr von AVMs bisheriger Produktstrategie dar, denn in der Vergangenheit steckte stets ein Modem für xDSL oder Mobilfunk in Fritzboxen. Für LAN-Verbindungen bringt die 4080 vier Gigabit-Ports mit. Sie soll im Lauf des Jahres auf den Markt kommen.

Zusätzlich hat AVM die Einsteiger-Fritzbox 4020 angekündigt. Der Hersteller spendiert ihr nur ein 2,4-GHz-Funkmodul, das maximal 450 MBit/s brutto nach dem IEEE-Standard 802.11n überträgt. Die Fritzbox 4020 kommt ebenfalls mit einem Gigabit-WAN-Port und vier Gigabit-Ethernet-Anschlüssen daher. AVM will den Router im kleinen Gehäuse im zweiten Quartal veröffentlichen.

Außerdem will AVM die Fritzbox 6820 LTE und die Fritzbox 7430 mit Annex-J-kompatiblem Modem zeigen.

In der Vorschau auf die kommende Version des Router-Betriebssystems FritzOS stellen die Entwickler unter anderem die neue Heimnetzübersicht vor. Sie soll zusätzlich zu Netzwerk-Clients auch Geräte wie Schnurlostelefone, Powerline-Steckdosen oder WLAN-Repeater anzeigen. Alle AVM-Geräte sollen sich zudem vom Fritzbox-Webinterface aus aktualisieren lassen.

Die Berliner Firma stellt auf der CeBIT 2015 in Halle 13 am Stand C48 aus.

[Update 10.02.2015, 18:00 Uhr: Die Fritzbox 4020 kommt mit einem Fast-Ethernet-WAN-Port und vier Fast-Ethernet-LAN-Anschlüssen daher. Sowohl die Fritzbox 4020, als auch die Fritzbox 4080 arbeiten per USB mit Mobilfunkmodems zusammen.] (fkn)