Zäher Abschied von DRM

Aus den aktuellen deutschen Albumcharts ist nur die Hälfte der Top Ten ohne technische Einschränkungen erhältlich.

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Von
  • Peter Mühlbauer

Das Ende von Digital Rights Management (DRM) für Musikdateien wurde zwar viel beschworen, ist aber noch alles andere als vollständig, wie eine Stichprobe der Musikwebsite Tonspion.de nahelegt: Dort wurde versucht, die aktuellen deutschen Top-Ten-Alben außerhalb von Tauschbörsen und ohne DRM aus dem Netz zu laden.

Die Alben von Amy Winehouse und Duffy sind ebenso nur mit DRM-Einschränkungen erhältlich wie die vom ehemaligen Provokationsrapper Sido oder Ich+Ich, einem Projekt der Ex-Ideal-Sängerin Annette Humpe. Bei den anderen Alben zeigten sich große Unterschiede innerhalb der fünf Downloadstores, in denen Stichproben durchgeführt wurden: Während es Coldplays "Viva La Vida" in allen fünf ohne DRM gab, wurde "YA!" von Marquess auf iTunes und Musicload nur mit DRM, aber auf 7digital und Nowdio ohne technische Einschränkungen angeboten. Auf MP3.de gab es das Album gar nicht. Nicht mitberücksichtigt wurden DRM-freie Versionen, die es auf anderen Portalen gab, etwa auf dem ärzteeigenen äTunes.

Die geringe Verfügbarkeit von DRM-freien Musikdateien führt Tonspion auch darauf zurück, dass alle genannten Alben von großen Musikkonzernen vertrieben werden. Deren Abschied von DRM erfolge nach Angaben der Musikwebsite weitaus zögerlicher als bei Independent-Labels. (pem)