GFI will SORBS auf die Sprünge helfen

Die seit Jahren umstrittene Anti-Spam-Blacklist SORBS macht wieder einmal wegen praktisch nicht zu beseitigender Falscheinträge von sich reden. GFI Software, seit gut einem Jahr SORBS-Eigentümerin, gelobt Besserung.

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Von
  • Bert Ungerer

Seit Tagen hagelt es in Online-Foren und auf Twitter Beschwerden über die Anti-Spam-Blacklist SORBSwieder einmal. Offenbar listet SORBS ganze Netze, in denen sich viele Mailserver mit festen IP-Adressen befinden, etwa im Bereich 85.25.0.0/16, der bereits vor vier Jahren Ärger hervorgerufen hatte.

Wie von Leidtragenden berichtet, ist die SORBS-Webseite, auf der sich Falscheinträge beseitigen lassen sollen, zudem zeitweise schlecht oder gar nicht erreichbar – und wenn, funktioniert das Austragen anscheinend dennoch nicht. Ein Anbieter von Internet-Dienstleistungen berichtete gegenüber iX, dass er für den E-Mail-Verkehr seiner Kunden eigens einen Host bei Strato einrichten musste, weil sich die IP-Adresse seines bei Serverloft eigentlich dafür vorgesehenen Servers bei SORBS nicht entfernen lasse.

Von GFI Software, seit gut einem Jahr SORBS-Eigentümerin, war hingegen auf Anfrage wenig Konkretes in Erfahrung zu bringen: Die Bemühungen, das System komplett zu erneuern, seien im vergangenen Jahr nicht wie prognostiziert vorangekommen, teilte das Unternehmen mit. Während der vergangenen Wochen seien bei SORBS technische Schwierigkeiten aufgetreten, die den Service beeinträchtigten. Offenbar als Antwort auf Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) ist GFI nun dabei, den SORBS-Dienst auf zwei zusätzliche Rechenzentren zu verteilen.

SORBS scheint trotz der Pannenserie nach wie vor häufig im Einsatz zu sein und bereitet E-Mail-Absendern entsprechende Zustellschwierigkeiten. Als ein Grund dafür kommt in Frage, dass sich Abfragen bei SORBS nach wie vor in den Default-Regeln des weit verbreiteten E-Mail-Filters SpamAssassin wiederfinden. Hinweise, wie sich die Gewichtung von SORBS korrigieren lässt, kursierten bereits vor anderthalb Jahren. Damals drohte SORBS bereits die Schließung, weil ein Sponsor abgesprungen war – bis schließlich der ehemalige Kosponsor GFI das Projekt komplett aufkaufte. (un)